Mario Baier bleibt Tourismus-Direktor

Mario Baier bleibt für weitere fünf Jahre Tourismus-Direktor des Burgenlandes. Er ist am Dienstag vom Vorstand des Burgenland Tourismus bestätigt worden. Im Vorfeld gab es Diskussionen, die Vertragsverlängerung wurde nicht einstimmig beschlossen.

Fünf Vorstandsmitglieder stimmten für Baier, drei gegen ihn. Vor der Abstimmung gab es Diskussionen, weil Baier Mitglied des Personenkomitees im Landtagswahlkampf für Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) ist. Gegen Baier stimmten bei der Sitzung am Dienstag ein Unternehmer, ÖVP-Klubobmann Rudolf Strommer und Tourismuslandesrätin Michaela Resetar (ÖVP).

Hick-Hack zwischen Rot und Schwarz

„Ich verstehe nicht, dass man heute einen Vertrag beschließt, den ich nicht einmal zu Gesicht bekommen habe. Ich weiß nicht, was in dem Vertrag drinnen steht, aber ich gehe davon aus, dass die die mitgestimmt haben, auch davon Bescheid wissen. Es hat vom Herrn Landeshauptmann immer geheißen, dass der Vertrag auf drei Jahre verlängert wird, jetzt sind es fünf,“ sagte Resetar nach der Abstimmung. „Das ist vor den Wahlen ein Trotzstandpunkt. Denn es gibt keine sachlichen Gründe, dagegen zu stimmen, wenn die Fakten für einen Manager sprechen – und im Tourismus sind es die Nächtigungszahlen, es ist die Burgenland-Card, es ist das moderne Tourismusgesetz“, konterte Niessl.

Auch ÖVP-Klubobmann Rudolf Strommer kritisierte, dass der neue Vertrag dem beschlussfassenden Gremium nicht vorgelegt worden sei und sah darin „eine demokratiepolitisch bedenkliche Vorgehensweise“.

Mario Baier

ORF

Mario Baier wurde im November 2009 als Burgenland Tourismus-Direktor präsentiert. Er war zu diesem Zeitpunkt Tourismus-Chef der Region Piemont und trat im März 2010 die Nachfolge von Gerhard Gucher an.

Resetar betonte, dass ihre Entscheidung gegen Baier zu stimmen, nicht gegen dessen Person gerichtet sei und auch nichts mit seinem Engagement für Niessls Personenkomitee zu tun habe: "Das ist die Entscheidung des Mario Baier. Ich gehe davon aus, dass er – wenn er die Arbeit jetzt aufnimmt – natürlich sehr gut und parteipolitisch unabhängig für das Land agiert, im Speziellen für den Tourismus.“

Niessl: Resetar habe blockiert

Resetar kritisierte auch, dass Baiers Vertragsverlängerung noch vom alten Tourismus-Vorstand beschlossen worden ist. Der neue ist Mitte März gewählt worden und nimmt am 1. April seine Arbeit auf. Das wäre nicht notwendig gewesen, entgegnete Niessl. Resetar sei 14 Tage lang nicht in der Lage gewesen, den Vertrag zu unterschreiben, so Niessl. Deswegen habe die Sitzung erst am Dienstag stattgefunden.