Auch SPÖ will jetzt Uhudler retten

Die Rodungsbescheide gegen Uhudler-Winzer schlagen weiter politische Wellen: Auch die SPÖ will eine langfristige Absicherung des Uhudlers auf EU-Ebene erreichen. Die bestehenden, erlaubten Uhudler-Flächen sind nur bis 2030 gesichert.

Die Geschichte des Uhudlers war in den vergangenen Jahrzehnten eine Geschichte der Verbote und Reglementierungen. In den 1960er- und 1970er-Jahren durfte der Uhudler nur für den Eigenbedarf produziert werden, 1985 folgte das Totalverbot. Sieben Jahre später kam die Wende: Der Uhudler wurde in das österreichische Weingesetz aufgenommen. Seit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 gilt die Europäische Weinmarktordnung, die vier Uhudlersorten erlaubt.

Uhudler

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Umstrittener Uhudler

Bemühungen auf Europa-Ebene entscheidend

Diese Erlaubnis sei allerdings nur bis 2030 befristet, sagte SPÖ-Klubomann Christian Illedits am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt. Wenn man einer Befristung nichts entgegenstelle, dann sehe man eigentlich sehenden Auges dem Aus entgegen, so Illedits. Um das zu verhindern, seien Bemühungen auf europäischer Ebene entscheidend. Man baue dabei auf die Hilfe der EU-Abgeordneten Karin Kadenbach (SPÖ).

Man werde sich bemühen, eventuell schon im Rahmen der Simplifizierung der gemeinsamen Agrarpolitik den Fokus auf den Punkt der Zulassung zu legen beziehungsweise die Erleichterung des Zuganges zum Markt zu schaffen, sagte Kadenbach. Auch der Landwirtschaftsminister werde in diesem Punkt in die Pflicht genommen werden müssen. Spätestens bis 2017/2018 müsse sich auch dessen Lobbying beim Rat ausgezahlt haben. Kadenbach will außerdem die Petition des Vereins Kellerviertel Heiligenbrunn auf EU-Ebene bewerben.

Dunst: Lassen uns Uhudler nicht wegnehmen

Auch die Güssinger SPÖ-Bezirksparteivorsitzende Verena Dunst machte sich für den Erhalt des „südburgenländischen Kult-Getränkes“ stark. Man werde sich den Uhudler nicht wegnehmen lassen. Denn das wäre so, als ob man der Wachau die Marille wegnähme und das würde Niederösterreich auch nicht zulassen wollen, so Dunst.

Auch die Liste Burgenland brachte einen Entschließungsantrag im Landtag ein, in dem die Landesregierung aufgefordert wurde, sich für die Erhaltung des Uhudlers einzusetzen. Die Grünen wollen sich ebenfalls politisch für den Uhudler stark machen und forderten klare Regeln für Hersteller und Konsumenten.

Tschürtz: „Schlägt Fass den Boden aus“

Die Ignoranz der EU stieß bei FPÖ-Landesparteiobmann Hans Tschürtz auf völlige Ablehnung. „Die FPÖ stand der EU und allen Direktiven, die da aus Brüssel so daher kommen, bekanntlich schon immer äußerst skeptisch gegenüber. Die beabsichtigte Vernichtung des Uhudler-Weinbaus im Südburgenland schlägt dem Fass jetzt aber den Boden aus“, so Tschürtz.

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