„Offensive gegen Rechts“ wird aktiv

Auch im Burgenland hat sich jetzt eine „Offensive gegen Rechts“ etabliert: Antifaschisten treten aktiv gegen Rechts, Rechtsextremismus und Faschismus auf. Bei der Landtagswahl will die Offensive nicht antreten, aber den Wahlkampf genau beobachten.

Die „Offensive gegen Rechts“ entstand rund um die Proteste gegen den Akademikerball in Wien, mittlerweile gibt es 50 verschiedene Gruppierungen in ganz Österreich, die sich alle gegen Rechtsextremismus stellen.

Zeichen gegen Alltagsrassismus

Mit der „Offensive gegen Rechts Burgenland“ wolle man ein bewusstes Zeichen gegen den Alltagsrassimus setzen, sagte Dagmar Schindler am Dienstagvormittag bei einer Pressekonferenz im Jüdischen Museum in Eisenstadt. Der Arbeit der Offensive sei ein notwendiger Faktor, um den Rechtsruck in Österreich zu bremsen und bewusst zu machen, dass die rechtsextreme Szene längst nicht mehr nur mehr ein paar kleine Spinner, die irgendwo ihren Führer suchen, seien, so Schindler.

Mitglieder der "Offensive gegen Rechts"

ORF/Vera Ulber-Kassanits

Armin Jabbari, Dagmar Schindler und Michael Heindl

Kritik an FPÖ, ÖVP und SPÖ

Heftige Kritik gab es von der „Offensive gegen Rechts“ etwa an Aussagen der FPÖ und ihrer Jugendorganisation RfJ, der die Offensive vorwirft, dass diese mit rechtsextremen Organisationen zusammenarbeite. An der ÖVP Burgenland kritisierten die Antifaschisten die Haltung zu Hans Sylvester, dem umstrittenen Landeshauptmann im Ständestaat - mehr dazu in Gedenken an Hans Sylvester in Dachau.

Die Aussagen von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) fanden ebenfalls keinen Anklang bei der „Offensive gegen Rechts“ - Stichwort „Bestrafung von Integrationsunwilligkeit“ - mehr dazu in Integration: Niessl „versteht Kritik nicht“. Das bedeute möglicherweise zwei Dinge, sagte Armin Jabbari. Erstens, dass sich Niessl die FPÖ als möglichen Koalitionspartner warmhalten wolle und dass er sich das Klientel der FPÖ - verhetzte Bürgerinnen und Bürger - abholen wolle. Auch das sei für die Offensive nicht tolerierbar, stellte Jabbari fest.

Drei zentrale Forderungen

Die Mitglieder der Offensive gegen Rechts erarbeiteten gemeinsam drei zentrale Forderungen, Michael Heindl zählte sie auf: Keine Zusammenarbeit, aber auch keine Koalitionsgespräche mit der FPÖ. Keine rassistische oder diskriminierende Hetze - auch nicht im burgenländischen Wahlkampf. Und eine soziale Umverteilung von oben nach unten. Am 28. März lädt die „Offensive gegen Rechts“ nach Klostermarienberg zu einer Gedenkfeier anlässlich der „Befreiung durch die Rote Armee vor 70 Jahren“.