Schule: Grüne fordern Neuorganisation

Die Grünen im Burgenland sehen sich durch den vom Unterrichtsministerium in Auftrag gegebenen Expertenbericht zur Schulverwaltung bestätigt. Dieser Bericht gehe in die richtige Richtung, vor allem was die Neuorganisation des Schulwesens und die Ausweitung der Schulautonomie betreffe.

Was in skandinavischen Ländern wie zum Beispiel in Finnland seit rund 30 Jahren erfolgreich funktioniere, das habe man in Österreich klar verschlafen, sagte am Freitag die Landessprecherin der Grünen, Regina Petrik. „Jetzt wäre es an der Zeit, dass die Politik auf die Experten hört“, so Petrik. Die obersten Zielen seien, jedem Kind, unabhängig von Herkunft, die bestmögliche Bildung zu gewähren. Eltern sollen sich verlassen können, dass ihr Kind eine gute Ausbildung bekomme.

Für Ganztagsschule

Eindeutig aus dem Bericht gehe hervor, dass die gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen das beste Modell darstelle und das in einer ganztägigen Form. Die Experten schlagen die Unterscheidung zwischen Öffnungszeiten der Schule - etwa von 7.00 Uhr bis 18.00 Uhr - und der pädagogischen Arbeit mit den Kindern - von 8.30 bis 16.00 Uhr - vor. Die Grünen halten eine zusätzliche Eingrenzung der verpflichtenden Unterrichtszeit von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr für sinnvoll. „Davor und danach gibt es die Möglichkeit der speziellen Förderung für Kinder, die noch mehr Unterstützung brauchen und natürlich der Betreuung der Kinder“, sagte Petrik. Die Grünen nennen dieses Modell daher „Schule 9/15“.

Weniger Bürokratie

Alle pädagogischen Maßnahmen werden laut Petrik aber nur dann funktionieren, wenn sich auch Grundsätzliches in der Bürokratie ändere. Denn wie man derzeit sehe, erschwere und verhindere das derzeitige System gutes Lernen. Es sei höchste Zeit, dass man den Landesschulrat in seiner jetzigen Form abschaffe, damit würde man auch einige parteipolitisch besetzte Posten einsparen. Petrik befürwortet eine Bildungsdirektion, die ausschließlich nach fachlichen Kriterien besetzt ist.

Petrik selbst studierte Erziehungswissenschafterin, sieht die Bildungspolitik als eines ihrer persönlichen Steckenpferde. Im Hinblick auf die Landtagswahl und eine mögliche Regierungsbeteiligung, könne sie sich vorstellen in der Funktion als Bildungslandesrätin längst überfällige Reformen umzusetzen.

Lehrervertreter wehren sich

Lehrer der Neuen Mittelschule leisten engagierten Arbeit mit zahlreiche neuen pädagogischen Ansätzen unter schwierigen Rahmenbedingungen - das sagen FSG-SLÖ- Lehrervertreter in der aktuellen Diskussion. Es dürfe nicht sein, dass auf deren Rücken durch eine negative Darstellung politisches Kleingeld gewechselt werde, meint Landesvorsitzender Johann Farkas. Auch die FSG habe Vorschläge zur Schulautonomie vorgelegt.

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