Schulz: Chance auf Griechenland-Einigung

Die Europapolitik und Griechenlands Schuldenkrise waren am Donnerstagabend Thema in Illmitz. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, der in Österreich ist, hatte auf Einladung von LH Hans Niessl aus Wien einen Abstecher gemacht.

Am Freitag kommen in Brüssel die EU-Finanzminister zusammen, um den Antrag der Griechen auf Verlängerung der Kredithilfen zu beraten. Um dieses Thema und um die Europapolitik grundsätzlich ging es beim Besuch des EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz, der gemeinsam mit Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ins Burgenland gekommen war. Bei seinem Besuch in Illmitz (Bezirk Neusiedl am See) betonte Schulz, dass er noch Chancen auf eine Einigung zwischen der EU und Griechenland sehe.

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz

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Hans Niessl, Martin Schulz und Werner Faymann in Illmitz

Hoffen auf Einigung mit Griechenland

„Wir haben lange mit der griechischen Regierung geredet - auch darüber, dass sie einen Schritt auf die Partnerländer zumachen muss, wenn sie will, dass die Finanzierung weiterläuft, dass die Stabilisierung des Landes weiterläuft. Dieser Brief ist ein Schritt in diese Richtung. Es ist noch nicht 100 Prozent klar, ob wir uns am Ende auf alles einigen werden, aber ein Anfang ist gemacht“, sagte Schulz in Illmitz.

Auch Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) kann sich eine Lösung in der griechisch-europäischen Schuldenkrise vorstellen. „Wenn man will, kann man sich zueinander bewegen. In Europa geht es halt darum, dass soviele arbeitslose Menschen darauf warten, dass auch wieder Beschäftigung entsteht. Und da muss man zusammenhalten. Dieses Davonlaufen, Austreten und Austretenlassen, das führt zu nichts“, meinte Faymann.

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz

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„Burgenland wird immer Zukunft haben“

Chancen sieht Schulz auch künftig in der EU für kleine Regionen wie das Burgenland. Was in dieser globalisierten Welt Menschen wollen, ist Identität. Und Identifikation mit der eigenen Heimat ist ja nichts Schlechtes. Wenn sich das nicht gegen andere richtet, sondern es für einen selbst ist, dann ist es toll. Und das ist die Atmosphäre, die hier im Burgenland herrscht. Deshalb wird eine Region wie das Burgenland sicher auch immer eine Zukunft haben."

Das Interview mit Martin Schulz

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Starthilfe im Landtagswahlkampf

Die Landtagswahl im Burgenland am 31. Mai wirft ihren Schatten voraus. Die Frage ob der Besuch im Burgenland eine kleine Starthilfe im beginnenden Wahlkampf für Landeshauptmann Hans Niessl sein könnte, beantwortet Kanzler Werner Faymann so: „Der Landeshauptmann spielt in Österreich eine große Rolle und Österreich ist ein Teil dieser Europäischen Union - und das weiß der Präsident des Parlaments, ein guter Freund. Er hat erzählt, dass er schon öfter im Burgenland war, aber sich gefreut hat, hierher zu kommen“, so Faymann. Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) hingegen kann keine Beziehung zum Landtagswahlkampf entdecken.

Der Besuch des EU-Parlamentspräsidenten in Österreich endet am Freitag. In Wien bekommt Martin Schulz vom Kanzler das Goldenen Ehrenzeichen am Band für seinen Einsatz für ein friedliches und soziales Europa verliehen - dann reist er wieder ab.

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