Betrüger nehmen Trauernde aus

Die Landespolizeidirektion Burgenland warnt vor Betrügern, die Trauernden das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Sie verschicken via E-Mail fingierte Rechnungen für Traueranzeigen, die jedoch täuschend echt wirken.

In dem Mail werden die Angehörigen von Verstorbenen aufgefordert, für veröffentlichte Traueranzeigen Geld zu überweisen. Die Nachricht sei äußerst professionell gestaltet, heißt es von der Polizei. Sie trägt die Überschrift „Traueranzeige“. In den vergangenen Wochen seien immer wieder solche E-Mails aufgetaucht, heißt es. Es blieb bisher aber lediglich bei den Versuchen.

Daten im Internet recherchiert

Die persönlichen Daten recherchierten die Betrüger zuvor im Internet bei den zuständigen Bestattungsunternehmen. In den Rechnungen werden Beträge zwischen 400 und 500 Euro zur Begleichung aufgelistet. Die Täter gewähren den Hinterbliebenen offenbar auch noch großzügig einen „Rabatt“. In einem Fall waren in der Rechnung neben dem Preisnachlass von 15 Prozent (20 Euro) auch 20 Prozent Mehrwertsteuer (70 Euro) berücksichtigt. Die Forderung machte letztlich 422 Euro aus, so Polizeisprecher Gerald Koller.

In der Wirtschaftskammer Burgenland weiß man von einer Rechnung, in der fast 800 Euro verlangt wurden. Auch in Kärnten, Niederösterreich, Salzburg und Tirol versuchten die Betrüger bereits abzukassieren. „Im Burgenland ist noch kein Schadensfall bekannt“, sagte Koller.

Unternehmen existiert nicht

Als Bankverbindung werden IBAN und BIC einer deutschen Bank angeführt. Das im Impressum angeführte österreichische Unternehmen mit dem Namen „Traueranzeiger“ existiert laut Polizei jedoch nicht.

Die Landespolizeidirektion Burgenland rät, in solchen Fällen keine Geldüberweisungen vorzunehmen und den zuständigen Bestatter zu kontaktieren. Geschädigte können sich bei der Landespolizeidirektion Burgenland oder bei jeder anderen Polizeidienststelle melden.