Grenzverkehr wird immer mehr zum Problem

Der grenzüberschreitende Verkehr nimmt im Burgenland immer mehr zu. In mehreren Veranstaltungen informieren derzeit burgenländische und ungarische Experten in den Grenzgemeinden über mögliche neue Grenzübertritte. Dadurch könnten bestehende Pendlerrouten entlastet werden.

Eine dieser Pendlderrouten ist die Verbindung zwischen Schattendorf im Bezirk Mattersburg und dem ungarischen Agendorf. Als dieser Weg vor einigen Jahren für den Verkehr geöffnet wurde, wollte man auf beiden Seiten der Grenze vor allem die nachbarschaftlichen Beziehungen vertiefen. Dass der Durchzugsverkehr so schnell zu einer Belastung werden würde, hatte man sich damals nicht gedacht. Heute erwägen die SPÖ-Gemeinderäte in Schattendorf sogar eine temporäre Schließung der Straße - wochentags von 6.30 Uhr bis 8.30 Uhr. Damit sollen die ungarischen Pendler gezwungen werden, auf andere Strecken auszuweichen.

Verkehrszählung wird durchgeführt

Entsprechende Anträge bei der Bezirkshauptmannschaft hatten zur Folge, dass derzeit ein Verkehrsgutachten für Schattendorf erstellt wird. Dabei soll auch eine aktuelle Verkehrszählung zeigen, wie hoch die Belastung tatsächlich ist. Eine inoffizielle Zählung habe man bereits durchgeführt, sagte der Schattendorfer Bürgermeister Johann Lotter (SPÖ). Zwischen 5.00 Uhr und 8.00 Uhr habe man 700 Fahrzeuge aus Ungarn kommend gezählt. Hochgerechnet komme man pro Tag auf 1.200 Autos, meint Lotter.

SPÖ-Klubobmann Christian Illedits gab hingegen bekannt, dass der Grenzübergang zu Ungarn in Schattendorf spätestens mit Ende März vom Pendlerverkehr entlastet wird. Er will den Grenzübergang zu Stoßzeiten sperren lassen. Das sei mit EU-Recht vereinbar, so Illedits. Ein Verkehrsgutachten als Entscheidungsgrundlage sei bereits in Arbeit.

Informationsveranstaltung

ORF

Informationsveranstaltung in Mörbisch

Neue Wege gesucht

Auch in St. Margarethen im Bezirk Eisenstadt-Umgebung gibt es immer mehr Klagen über den zunehmenden Grenzverkehr. Nur wenige Kilometer weiter in Mörbisch wird hingegen nach wie vor über eine mögliche Öffnung des Grenzweges für den Autoverkehr diskutiert. Um diese und andere Fälle geht es in insgesamt vier Veranstaltungen, bei denen Verkehrsexperten aus dem Burgenland und aus Ungarn die Bewohner der Grenzgemeinden informieren. Dabei geht es auch um mögliche neue Grenzübertritte - sowohl für den Individualverkehr als auch für den Öffentlichen Verkehr.