Wohnbauförderung: Zinsen werden gesenkt

Durch die Zinssenkung bei den Wohnbaudarlehen werden im Burgenland auch die Mieten in Genossenschaftswohnungen weniger stark steigen. Das hat Wohnbaureferent Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) am Montag bekannt gegeben.

Das Land senkt den Zinssatz in der dritten und letzten Stufe der Rückzahlung von drei Prozent auf 1,5 Prozent. Grund ist das allgemein niedrige Zinsniveau. Davon hätten auch die Mieter von Genossenschaftswohnungen etwas, so Niessl. „Bei einem Zinssprung um drei Prozent müsste zum Beispiel ein Mieter einer 80 Quadratmeter großen Wohnung ab Jänner 2015 monatlich um 168 Euro mehr zurückzahlen. Bei einem Zinssatz von 1,5 Prozent steigt die Rate nur um 49 Euro an – das sind im Monat um 119 Euro weniger“, rechnete Niessl vor.

Garantie für drei Jahre

Das Land garantiert den gesenkten Zinssatz vorerst für drei Jahre. Die Zinssenkung betrifft zunächst aber nur einen Teil der Mieter - nämlich jene, die die Wohnbauförderung schon seit mindestens 22 Jahren zurückzahlen. Davon gibt es laut Auskunft bisher Genossenschaften keine. Erst mit nächsten Februar rutschen die ersten Mieter in die dritte Stufe und profitieren. Für das Land bedeutet die Zinssenkung möglicherweise trotzdem eine finanzielle Belastung. Es könne sein, dass es ein Nullsummenspiel wird, es könne aber auch sein, dass moderate Zuschüsse seitens des Landes gewährt werden müssen, so Niessl. Kurzfristig koste es schon etwas.

Zusätzlich zu den Zinsen reduziert sich auch die monatliche Rückzahlung des Wohnbaudarlehens selbst. Ersparnis bringt das letztendlich keine, denn die Laufzeit verlängert sich gleichzeitig um ein Jahr.

LBL fordert null Zinsen

Die Liste Burgenland (LBL) begrüßt die Zinssenkung und sieht damit ihre eigenen Forderungen teilweise umgesetzt. LBL-Vertreter Wolfgang Rauter verlangt aber, dass das Land überhaupt keine Zinsen mehr für die Darlehen einheben soll. Mit einer Unterschriftenaktion wolle die LBL dahingehend Druck auf die Landesregierung ausüben, so Rauter.