Kirche statt Kino

Kirchenlieder statt Hollywood-Filme - das gilt bald im ehemaligen „Gloria Kino“ in Oberwart: Denn das Kino stellte seinen Spielbetrieb für immer ein und der Besitzer verkaufte das Gebäude jetzt an die Freikirche der Pfingstbewegung.

Das Oberwarter „Gloria Kino“ wurde in den 1920-er Jahren gegründet, nach seiner darauf folgenden Blütezeit konnte es sich auch Jahrzehnte später erfolgreich gegen das allgemeine Kinosterben im Burgenland wehren. Doch spätestens mit der Eröffnung des Oberwarter Diesel-Großraumkinos im Jahr 2008 war der Betrieb nicht mehr rentabel. Daher verkaufte der Besitzer des Kinos Eduard Gareis das Gebäude jetzt für 265.000 Euro an die Pfingstgemeinde - mehr dazu in Eduard Gareis: Leben mit Kino.

Altes "Gloria Kino" Oberwart

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„Gloria Kino“ in Oberwart

Freikirche mit mehr als 300 Millionen Mitgliedern

Die Pfingstgemeinde sei eine in Österreich anerkannte Freikirche, sagte der Oberwarter Pastor Corneliu Curpinschi. Die weltweite Pfingstbewegung habe je nach Schätzung zwischen 300 und 600 Millionen Mitglieder und sei eine der größten protestantischen Freikirchen. In Österreich hat die Pfingstgemeinde rund 20.000 Anhänger. Auch im Raum Oberwart würden es immer mehr, das alte Gebetshaus in Oberwart sei mittlerweile zu klein geworden, daher habe man sich entschieden, das „Gloria Kino“ zu kaufen.

Umbau im ersten Stock des "Gloria Kino" Oberwart

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Obergeschoß wird zum Saal für Jugendgruppen umgebaut

Jugendsaal und Gebetssaal

Durchschnittlich kämen je nach Tag zwischen 180 bis 250 Besucher zum Gottesdienst, so Curpinschi. Ein Teil des Kinos ist bereits Baustelle. Denn die Kirche habe viel vor, sagte Ion Gheju von der Pfingstgemeinde. Im Obergeschoß soll ein Saal für zwei Jugendgruppen entstehen und der ehemalige Kinosaal wird zu einem Gebetssaal umgebaut. Läuft alles nach Plan sollen die Arbeiten Ende nächsten Jahres abgeschlossen werden.