Komturkreuz für Rudolf Sarközi
Bis zu 2.300 Roma und Sinti auf einmal waren in Lackenbach interniert, wo sie Zwangsarbeit leisten mussten, bevor sie in die Vernichtungslager deportiert wurden. Insgesamt wurden mehr als 500.000 Sinti und Roma im Zweiten Weltkrieg ermordet.
Einer der wenigen Überlebenden ist der Obmann Österreichischer Roma Rudolf Sarközi, der vor 70 Jahren im Lager geboren und am Samstag mit dem Komturkreuz des Landes ausgezeichnet wurde. In seiner Festansprache dankte Sarközi auch den jungen Sinti und Roma, die die Gedenkfeier mitgestalteten. „Sie werden es sein, die die Veränderungen in der Volksgruppe am meisten wahrnehmen. Ich hoffe, dass sie einmal sagen können, dass wir nicht benachteiligt sind“, so Sarközi.
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Niessl: „Burgenland ist Modellregion“
Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), der Sarközi das Komturkreuz verlieh, sagte, dass das Burgenland eine Modellregion für Toleranz und Menschlichkeit sei. „Das friedliche und partnerschaftliche Miteinander der Volksgruppen und Konfessionen ist heute fester Bestandteil der burgenländischen Identität. Man muss aber dazu sagen, dass das nicht immer so war“, so Niessl.
Steindl: „Vielfalt zu einem Gewinn machen“
Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl (ÖVP) zog Parallelen in die Gegenwart. „Es ist die Aufgabe von uns allen, dass wir die Vielfalt zu einem Gewinn machen. Dass wir Abschottung und kulturelle Absonderung vermeiden und Zuwanderer in unsere Gesellschaft hereinholen“, so Steindl.
Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) gratulierte Sarközi zur hohen Auszeichnung. „Du hast für die Anerkennung und die Rechte der Roma gekämpft und damit Österreich die Augen für den Wert der Roma als einen Teil unserer Gesellschaft geöffnet. Und du hast den Wert der Diversität in die Köpfe und die Herzen vieler Menschen gebracht“, so Bures. Die Gedenkfeier endete mit einer Kranzniederlegung beim Mahnmal in Lackenbach.
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