Wulkaprodersdorf: Ärger über Verkehrsstrategie

In Wulkaprodersdorf (Bez. Eisenstadt-Umgebung) herrscht Aufregung, weil die Gesamtverkehrsstrategie des Landes einige Maßnahmen vorsieht, die die Gemeinde massiv betreffen würden - etwa die Weiterführung der Autobahn A3 bis zum Grenzübergang Klingenbach.

Wulkaprodersdorf ist durch seine Lage an der B50 und an der B16 sowie mit dem Bahnhof der Raaberbahn schon immer ein Verkehrsknotenpunkt. Jetzt aber sei das Maß voll, sagt Bürgermeister Friedrich Zarits (ÖVP).

Angst vor mehr Feinstaubbelastung

So sorgt die geplante Verlängerung der Südost Autobahn (A3) bis zur Grenze nach Klingenbach für Ärger, denn damit wird noch mehr Feinstaubbelastung für die Bevölkerung erwartet. Die Messtation des Landes, die zwei Jahre lang in Wulkaprodersdorf aufgestellt war, ist ohne Ankündigung im Sommer entfernt worden, kritisiert Sabine Szuppin von der Unabhängigen Dorfliste Wulkaprodersdorf. „Eine Feinstaubstatistik für 2013 zeigt, dass der Grenzwert 25 Mal überschritten wurde und bis zum Juli diesen Jahres wurden 20 Überschreitungen festgestellt“, so Szuppin.

Neue Bahntrasse sorgt ebenfalls für Ärger

Die Messstation soll wieder aufgestellt werden. Außerdem sorgt die geplante Bahnschleife Eisenstadt-Müllendorf für Ärger, sagt Vizebürgermeister Markus Krojer (SPÖ). „Diese Trasse der geplanten Bahnschleife durchschneidet einen sehr wichtigen Hotter, bonitätsmäßig auch der beste in unserem Ort und gleichzeitig ein Zukunftsgebiet, was auch Industrie-und Gewerbegebiet betrifft“, so Krojer.

Schließlich erschien in der Gesamtverkehrsstrategie des Landes auch noch ein dritter Punkt, der die Wulkaprodersdorfer aufregt, so der Bürgermeister. Es handle sich dabei um einen Güterverkehrskorridor aus Wien, der den Westen der Ortschaft betreffen würde, so Zarits. Dadurch sei praktisch jeder Teil der Ortschaft von zusätzlichen Belastungen betroffen.

„Wir werden auf die Barrikaden steigen“

Gemeinsam beschloss der Gemeinderat nun eine Resolution, die allen Regierungsmitgliedern zugestellt wurde. Man wolle sich diese Maßnahmen nicht gefallen lassen, meint Zarits. Man wisse, dass es keine Lösung sei „einfach gegen alles zu sein“, so Zarits. Bevor diese Maßnahmen allerdings durchgeführt werden, „werden wir wohl auf die Barrikaden steigen“, so der Bürgermeister.