Goberling: Gedenkstätte für Roma
An die Romasiedlung im 450-Seelen-Dorf Goberling erinnert heute so gut wie nichts mehr. Dabei war die Siedlung gar nicht so klein, sagte der Historiker Gerhard Baumgartner bei der Gedenkveranstaltung. Noch in den 1940er Jahren hätten rund 120 Roma in der Siedlung gelebt. Sehr viele dieser Menschen seien im Bergbau beschäftigt gewesen.
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„Ganz wenige Überlebende“
Dieser Umstand habe sie wohl vor den ersten Deportationen bewahrt, sagte Baumgartner. 1943 seien sie dann allerdings nach Auschwitz deportiert worden. „Es gibt ganz, ganz wenige Überlebende. Vielleicht drei dokumentierte Personen“, so Baumgartner.
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Die Roma waren bis zur ihrer Deportation nahezu die einzigen Katholiken in Goberling. Nach dem Krieg blieb ihre Kirche leer. Vor rund 60 Jahren verkaufte die katholische Pfarrgemeinde Stadtschlaining die Kirche, sagte der evangelische Pfarrer von Stadtschlaining Gerhard Harkam. Die politische Gemeinde habe die Kirche zunächst übernommen und später an die evangelische Kirchengemeinde Goberling weiterverkauft.
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Gedenkstein: „Mehr als gerecht“
Neben der Goberlinger Kirche, die eine der ältesten im Burgenland ist, wurde nun auf Initiative des Ortsvorstehers von Goberling, Hans Bieler, ein Gedenkstein errichtet. „Wir ehren unsere Soldaten schon jahrzehntelang seit dem Kriegsende. Und es ist nur mehr als gerecht, dass wir auch unserer zivilen Opfer gedenken, die hier aus Goberling stammen. Sie sollen so ein ehrendes Gedenken erhalten“, sagte Bieler.
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Der evangelische Superintendent Manfred Koch und Generalvikar Martin Korpitsch nahmen die feierliche Enthüllung des Gedenksteins vor, der aus dem Steinbruch von Mauthausen stammt.