Startschuss für „Aqua Burgenland Sopron“

Das grenzüberschreitende Millionen-Projekt „Aqua Burgenland Sopron“ soll die Trinkwasserversorgung auch in Trockenphasen sicherstellen. Am Donnerstag erfolgte der Spatenstich für den ersten Abschnitt.

Das komplette Wasserversorgungsnetz im Nord- und Mittelburgenland, sowie auf ungarischer Seite die Region rund um Sopron, wird zusammengeführt. Wird im Burgenland Trinkwasser knapp oder geht etwa durch ein Leck in riesigen Mengen verloren, soll künftig Wasser aus Ungarn zur Verfügung stehen. Das gilt auch umgekehrt, denn es geht um den gegenseitigen Wasseraustausch.

Spatenstich, Wassertransportleitung

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Der Spatenstich in Neudörfl

Wasserleitung quer bis nach Ungarn

Es wird eine sogenannte Transport-Wasserleitung mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern quer durchs Nordburgenland nach Ungarn neu verlegt. Bis 2017 soll jetzt einmal der Abschnitt von Neudörfl bis Rohrbach im Bezirk Mattersburg verlegt werden, erklärte Helmut Herlicska vom Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland.

„Grundsätzlich ist es so konzipiert, dass im Bedarfsfall die Wässer aus unserem Raum von Neudörfl und Mattersburg in Richtung Schattendorf über die Grenze nach Ungarn geleitet werden. Auf der anderen Seite sollen sie vom Wasserwerk Hegykö über Pamhagen in unser System rückgespeist werden, wenn es erforderlich ist“, so Herlicska.

Spatenstich, Wassertransportleitung

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Die blaue Linie zeigt die bestehende Wasserleitung, die rote Linie die geplante Transportwasserleitung

Europäisches Musterprojekt

Für Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) handelt es sich hierbei um ein europäisches Musterprojekt. „Wir leben hier in einer Wachstumsregion. Es werden hier in den nächsten Jahren um 30.000 Menschen mehr wohnen. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Infrastruktur passt und die Wasserversorgung gegeben ist“, sagte Niessl.

Wasserknappheit aufgrund lang anhaltender Trockenheit, wie es im Burgenland immer wieder vorgekommen ist, soll durch das neue Netzsystem der Vergangenheit angehören, so Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld (ÖVP). „Gerade mit den trockenen Phasen ist künftig auch öfter zu rechnen. Deswegen ist es wichtig, dass wir hier investieren und unsere großen Wasservorkommen zusammenschließen“, so Liegenfeld.

Spatenstich, Wassertransportleitung

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Kosten betragen rund 17 Millionen Euro

Die Gesamtkosten betragen rund 17 Millionen Euro. Dafür hat das Land Burgenland bei der Europäischen Investitionsbank einen Kredit aufgenommen. Für die Anrainer der betroffenen Gemeinden soll es während der Bauzeit kaum zu Verkehrsbehinderungen kommen, versprachen die Verantwortlichen. Denn die Leitungen werden großteils außerhalb der Ortschaften verlegt.

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