Experten-Tipps fürs Sparen

Am 31. Oktober ist Weltspartag. Die Zinsen sind derzeit auf einem historisch niedrigen Niveau. Wie soll man als Sparer darauf reagieren? Antworten auf Fragen wie diese hat Sebastian Eschenbach von der Fachhochschule Burgenland.

Sparen oder nicht? Und wenn ja, in welcher Form? Diese Fragen stellen sich derzeit viele Sparer. Das gesamte verfügbare Einkommen auszugeben und gar nichts zu sparen sei jedenfalls keine gute Lösung, sagt Sebastian Eschenbach. Der Betriebswirt und Wirtschaftspychologe ist Professor und Leiter des Departments Wirtschafts an der Fachhochschule Eisenstadt. Für eine derart unsichere Krisensituation gebe es drei ganz klare Regeln, wie man mit Geld umgeht.

Drei Regeln für den Umgang mit Geld

Laut Sebastian Eschenbach lautet die erste Regel: Runter mit den Schulden. "Das was für die Staaten und für die großen Unternehmen gilt, gilt noch mehr für die Privaten. Denn kein Mensch hat schlaflose Nächte oder wird krank, weil er eine Okkasion versäumt hat. Aber wenn Sie nicht wirklich wissen, wie Sie den Kredit im nächsten Jahr bedienen, macht das tatsächlich abhängig und sogar physisch krank.

Momentan sind die Zinsen niedrig, immer wieder raten viele Experten, gerade jetzt Schulden zu machen. Sebastian Eschenbach rät zu Vorsicht. „Wissen Sie, wie die Zinsen in drei oder fünf Jahren sind? Weil sie so niedrig sind, ist auch die Chance, dass sie steigen werden und unkalkulierbar sind, groß. Das ist fast schon sicher. Also: Runter mit den Schulden, um Freiheit und Unabhängigkeit zu schaffen.“

Regel zwei: Frage nach der Rendite

„Und das zweite ist: Wieviel Rendite kann man erwarten? Und in den letzten zehn Jahren oder vor der Krise 2008 konnte man gute Renditen erwarten, weil man da mit Finanzprodukten spekulieren konnte. Jetzt kann nur der spekulieren, der sichs leisten kann. Sie können nur mit dem Geld spekulieren, das sie wirklich verlieren können ohne dass es Ihnen wirklich weh tut“, so Sebastian Eschenbach.

Regel drei: Sparen mit Sicherheit

„Wenn Sie freies Geld haben, dann ist momentan der Punkt Sicherheit viel wichtiger als Rendite. Man kann in diesem Umfeld nicht Renditen erwarten“, so der Betriebswirt und Wirtschaftspychologe abschließend.

Geld auf einem täglich fälligen Sparbuch führt allerdings zu einem Kaufkraftverlust. Ein Beispiel: Wer vor einem Jahr 1.000 Euro auf ein Sparbuch gab, verbucht heute Zinsen von 1,25 Euro. Dieser doch recht bescheidene Ertrag wird durch die Kaptialertragssteuer noch verringert. Berücksichtigt man auch noch die Inflation, also die Teuerung, so sind die 1.000 Euro vom Vorjahr heute nur noch rund 985 Euro wert. Wer so spart, verliert Kaufkraft.