Streit um Fremdwährungskredit

Ein Fremdwährungskredit in Höhe von rund 743.000 Euro sorgt in Jennersdorf weiter für politische Diskussionen. Die Gemeindeaufsicht des Landes empfiehlt, entweder aus dem Frankenkredit auszusteigen oder eine im nächsten Jahr auslaufende Bankgarantie zu verlängern.

Im Jahr 2006 übernahm die Stadtgemeinde Jennersdorf die Haftung für einen Kredit in Höhe von rund 743.000 Euro. Aufgenommen hatte den Kredit die gemeindeeigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Im Jahr 2008 wurde der Euro-Kredit in einen Franken-Kredit umgewandelt. Mit Wissen von Bürgermeister Wilhelm Thomas (ÖVP), aber ohne die dafür nötige Zustimmung des Gemeinderates, kritisiert SPÖ-Stadträtin Karin Hirczy-Hirtenfelder. Der Bürgermeister habe offenbar aus den vielen Spekulationsdebakeln heimischer Gemeinden nichts gelernt. Er habe sich auch geweigert, Unterlagen vorzulegen.

Zwei Möglichkeiten stehen offen

Die SPÖ Jennersdorf brachte gegen Thomas eine Aufsichtsbeschwerde bei der Gemeindeabteilung des Landes ein. Die sieht für Jennersdorf zwei Optionen: Die erste ist ein Ausstieg aus dem Franken-Kredit. Ein dabei entstehender Verlust würde großteils nicht die Stadtgemeinde treffen, denn bis Ende Mai 2015 liegt für den Kredit die Bankgarantie eines Finanzdienstleisters vor. Der müsste den Verlust tragen. Die zwei Option wäre eine Verlängerung der Bankgarantie.

Nach Lösung wird gesucht

Bürgermeister Thomas sagt, man suche nach der besten Lösung. Die Varianten würden derzeit durchgerechnet. Er betont, dass der Kredit vom damaligen, inzwischen verstorbenen Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft in einen Franken-Kredit umgewandelt worden sei. Die Gemeinde sei sehr gut abgesichert, was das Kursrisiko anbelange und habe bereits erhebliche Zinsgewinne lukriert, so Thomas. Der Gemeinderat von Jennersdorf wird sich in der Gemeinderatssitzung im November wieder mit dem Thema beschäftigen.