Aufregung um geplantes Krematorium

In Deutschkreutz soll das erste Krematorium des Burgenlandes errichtet werden. Seit 2008 wird darüber diskutiert. Nun wird wieder ein Anlauf gestartet und das Projekt wurde am Sonntag bei einer Bürgerversammlung vorgestellt.

Normalerweise kommen in Deutschkreutz rund 50 Bürger zu Bürgerversammlungen, am Sonntag waren es zirka 250. Der Grund dafür: Die Trauster Gmbh aus Fürstenzell in Bayern will im Deutschkreuzer Ortsteil Girm um zwei Millionen Euro ein Krematorium errichten. So wie jetzt in Deutschkreutz habe es vor zehn Jahren auch in Fürstenzell erheblichen Widerstand gegen ein Krematorium gegeben, sagte Geschäftsführer Robert Hartl. Man habe diese Bedenken aber ausräumen können.

Bürgerversammlung wegen des geplanten Krematoriums in Deutschkreutz

ORF

Das Thema Krematorium beschäftigt die Deutschkreutzer

Kölly: Bis zu fünf neue Arbeitsplätze

Der Baubescheid wurde bereits erlassen, sagte Bürgermeister Manfred Kölly von der Freien Bürgerliste. Ausständig sind noch die gewerberechtliche und sanitätsrechtliche Genehmigung. Kölly steht hinter dem Projekt. Man müsse die Wirtschaftlichkeit sehen, bis zu fünf Arbeitsplätze würden durch das Krematorium geschaffen.

Gegner befürchten negative Folgen für Gesundheit

Das Krematorium könnte negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt haben, fürchtet Claudia Pingitzer von der SPÖ. Es gebe doch viele Studien, die belegten, dass ein Krematorium nicht gerade förderlich für die Umwelt sei. Andreas Kacsits von der ÖVP sieht keinen Bedarf für das Krematorium. In Deutschkreutz gebe es 3.000 Einwohner, man brauche kein Krematorium, wenn es im Umkreis von 150 Kilometern drei gebe.

250 bis 600 Einäscherungen sollen im Jahr in Deutschkreutz durchgeführt werden, sagen die Betreiber. Ein Teil der Besucher der Versammlung verlangte eine verbindliche Bürgerbefragung. Bürgermeister Kölly bot weitere Diskussionsrunden an.