Gesamtverkehrsstrategie präsentiert

Welche Herausforderungen kommen künftig auf die Burgenländer in Sachen Mobilität zu? Antworten und Maßnahmen soll die neue Gesamtverkehrsstrategie für das Burgenland liefern, die Mittwochabend im Kulturzentrum Eisenstadt präsentiert wurde.

Knapp 25.000 Burgenländer sind über ihre Bedürfnisse in Sachen öffentlicher Verkehr und Mobilität befragt worden, so Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Mit der neuen Gesamtverkehrsstrategie Burgenland, sollen nun bedarfsgerechte und nachhaltig finanzierbare Angebote für alle Alters- und Berufsschichten geschaffen werden.

„Das war das größte Bürgerbeteiligungsmodell in der Geschichte des Burgenlandes. Das Ergebnis ist sehr herzeigbar und damit wurde auch ein sehr gutes Verkehrskonzept für die nächsten Jahre erstellt“, so Niessl.

Gesamtverkehrsstrategie

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Präsentation der Gesamtverkehrsstrategie

„Schneller in die Zentren“

Die wichtigsten Punkte, die man in den nächsten Jahren umsetzen will: Schneller in die Zentren, das heißt jeder und jede im Burgenland soll in mindestens einer halben Stunde mit einem öffentlichen Verkehrsmittel ein Stadtzentrum, also eine Bezirkshauptstadt erreichen können.

Gemeindebusse- bzw. Gemeindetaxis sollen höher gefördert werden. Weiters soll der öffentliche Verkehr vom Südburgenland nach Wien oder Graz weiter ausgebaut werden. Und in weniger als 40 Minuten soll man etwa künftig mit dem Zug von Eisenstadt nach Wien unterwegs sein können.

„Innovatives Gesamtverkehrskonzept“

„Es ist auch ein innovativer Ansatz, dass sich ein Gesamtverkehrskonzept nicht mit Verkehrskorridoren, einzelnen Straßenzügen beschäftigt. Wir haben bei den Zielgruppen angesetzt und haben geschaut, was braucht sie an optimalen Angeboten in der Mobilität“, sagt Burgenlands Verkehrskoordinator Peter Zinggl.

Das mehr als 90 Seiten starke Gesamtverkehrskonzept Burgenland ist gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Ost-Region, den ÖBB, der Asfinag und Interessenvertretungen in den vergangenen eineinhalb Jahren erstellt worden.

Strommer: „Strategie rasch umsetzen“

Mit der Präsentation der Gesamtverkehrsstrategie werde eine langjährige ÖVP-Forderung erfüllt, so ÖVP-Klubobmann Rudolf Strommer und ÖVP-Verkehrssprecher Thomas Steiner. Gut ausgebaute Verkehrswege seien für die Wirtschaft und damit auch für die regionale Entwicklung eine wesentliche Voraussetzung. Nun sei es wichtig, die Strategie auch rasch umsetzen, um die Zukunft der Mobilität im Burgenland sicherzustellen.

Spitzmüller: „Eindeutiges Nord-Süd-Gefälle“

Für den Grünen Landtagsabgeordneten Wolfgang Spitzmüller zeigt sich ein „eindeutiges Nord-Süd-Gefälle“. Für die Bahnverbindung Oberwart-Szombathely gebe es nur eine Machbarkeitsstudie, für Friedberg-Oberwart werde ein Betriebskonzept erstellt. Die drohende Einstellung des Güterverkehrs im Bezirk Oberwart gefährde gerade jene Unternehmen, die nicht direkt an der Bahnstraße liegen, so Spitzmüller.

Tschürtz: „S31 ausbauen“

FPÖ-Parteiobmann Johann Tschürtz meint, dass in der neuen Gesamtverkehrsstrategie „fragwürdige Vorhaben“ enthalten seien, die das Burgenland als Durchzugsstrecke beanspruche. Tschürtz fordert einmal mehr, dass die S31 zu einer „echten“ Burgenland-Schnellstraße ausgebaut werden und im Norden nach Neusiedl bzw. im Süden zumindest bis nach Oberwart vierspurig ausbauen müsse.

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