LSR-Präsident Resch: Letzter Arbeitstag

Nach elf Jahren an der Spitze des Landesschulrates geht Gerhard Resch in Pension. Er war zuletzt für 35.000 Schüler und 4.000 Lehrer verantwortlich. In seine Amtszeit fielen Schulschließungen und die Einführung der neuen Mittelschulen.

Packen ist heute im Büro des amtsführenden Landesschulratspräsidenten angesagt: Es ist der letzte Arbeitstag von Gerhard Resch. Er gehe nicht mit Wehmut, sondern mit Stolz darauf, was man gemeinsam im Landesschulrat in den vergangenen elf Jahren erreicht habe.

Letzter Arbeitstag von Gerhard Resch

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Landesschulratspräsident Gerhard Resch an seinem letzten Arbeitstag

Bewegte Jahre

Resch übernahm im Oktober 2003 die Geschäfte des amtsführenden Landesschulratspräsidenten von seinem Vorgänger Fritz Krutzler. In seine Amtszeit fielen die Schließungen zu kleiner Schulen, der Wirbel um negative PISA-Ergebnisse, der Umbau der Hauptschulen zu Neuen Mittelschulen und Strukturreformen im Verwaltungsbereich. Eine große Herausforderung für ihn sei gewesen, dass es doch immer wieder etliche Kindesmisshandlungen durch Eltern oder auch durch Lehrer gegeben habe, sagte Resch: „Ich glaub’, ich hab’ da doch sehr hart durchgegriffen, es haben auch etliche Lehrer ihren Job verloren.“

Sehr hart sei es auch bei allen Arten von Zusammenlegungen und Schließungen von Schulen gewesen: „Da gibt’s dann kräftige Gegenwehr und vielleicht wird man dann auch - nicht nur Gegenwind von manchen politischen Fraktionen - sondern gelegentlich überhaupt allein gelassen dabei.“

Kritik bei Zusammenlegung der Direktorenposten

Die Zusammenarbeit mit dem politisch verantwortlichen Präsidenten des Landesschulrats, Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ), verlief über weite Strecken friktionsfrei. Die beiden kennen einander seit sie Kinder waren.

Erst am Ende seiner Tätigkeit musste sich der von Resch geführte Landesschulrat harsche Kritik gefallen lassen, als ihm der Landeshauptmann mangelhafte Kommunikation in Bezug auf die Zusammenlegung von Direktorenposten vorwarf - mehr dazu in Weisung: Nachsitzen für Landesschulrat und Niessl kritisiert Landesschulrat- und inspektoren. Das hat mich natürlich getroffen, er hat nie von Gerhard Resch gesprochen, aber ich bin auch verantwortlich für das, was nicht optimal gelaufen ist.", so Resch.

Letzter Arbeitstag von Gerhard Resch

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Die Mitarbeiter des Landesschulrates verabschieden Präsidenten

Nachfolger wird am Mittwoch gewählt

Das letzte Treffen mit den Mitarbeitern des Hauses geriet am Dienstag zur Sympathiekundgebung, Zu Mittag wurde er vom Landeshauptmann verabschiedet. Resch habe mit dem Team des Landesschulrates sehr gute Arbeit geleistet, das Burgenland sei in den vergangenen elf Jahren zum Bildungsland Nummer eins geworden. Ab morgen kann sich Gerhard Resch neuen Aufgaben zuwenden. Er sei ein Familienmensch und freue sich auf die Pension.

Der Nachfolger von Resch wird morgen vom Kollegium des Landesschulrates gewählt. Das Vorschlagsrecht hat Niessl als politisch verantwortlicher Präsident des Landesschulrates. Dieser will den Neusiedler Heinz Josef Zitz für das Amt vorschlagen. Der gebürtige Steirer war im Mai bei der EU-Wahl Spitzenkandidat der SPÖ-Burgenland.