Eisenstadt: Aus für Obdachlosenheim

Das Obdachlosenheim „Freiraum Pannonia“ in Eisenstadt ist in einem desolaten Zustand und wird vom Eigentümer, den Esterhazy-Betrieben, abgerissen. In dem Haus wohnen sieben Personen, die nun akut bedroht sind, vor dem Wintereinbruch obdachlos zu werden.

Andrea Roschek, Obfrau der Pannonischen Tafel, kümmert sich seit Jahren um Obdachlose im Burgenland. Seit 2011 stellt die Esterhazy-Privatstiftung dem Verein das Haus in der Maierhofstraße in Eisenstadt kostenlos zur Verfügung. Dafür sei man überaus dankbar, so Roschek. Das Obdachlosen-Quartier, in dem einst der 2009 verstorbene Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Soronics (ÖVP) gelebt hat, ist jedoch mehr als renovierungsbedürftig und droht zu verfallen.

Aus für Obdachlosenheim

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„Wo sollen wir hingehen?“

Die Esterhazy-Betriebe wollen das Haus abreißen. Mitte Oktober müssen die derzeit sieben Bewohner raus und stehen damit neuerlich auf der Straße. „Die sind entsetzt. Die Leute fragen: ‚Wo sollen wir hingehen, jetzt wo es kalt wird?‘. Und ich kann momentan leider keine Antwort geben, außer, dass wir uns alle bemühen werden, etwas zu finden“, so Roschek.

Andrea Roschek

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Andrea Roschek

Sieben Schicksale

Vor allem Menschen aus den Nachbarländern haben hier in Eisenstadt ein kurzfristiges neues Zuhause gefunden. Karol Skalsky ist vor gut drei Wochen eingezogen. Vor seiner Scheidung hat der zweifache Familienvater in Purbach gelebt und jahrelang als Zimmerer gearbeitet.

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„Öffentliche Hand kehrt Problem unter den Teppich“

Der Verein dürfe auch künftig mit der Hilfe der Esterhazy-Betriebe rechnen, sagt Karl Wessely von der Esterhazy Betriebe GmbH. „Nur, wir sind der Meinung, dass das Obdachlosenproblem von der öffentlich Hand unter den Teppich gekehrt wird. Man tut so, als gebe es das nicht im Burgenland. Wir würden uns wünschen, dass hier eine Initiative von öffentlicher Hand gestartet wird, die Esterhazy dann sehr gerne unterstützt. Selbstverständlich“, so Wessely.

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Wenn nun die Obdachlosenherberge „Freiraum Pannonia“ in Eisenstadt abgerissen wird, bleibt im gesamten Burgenland nur noch die Notschlafstelle in Oberwart bestehen.