Leicht & fruchtig: Hoffnung für Winzer

Die heurigen Wetterkapriolen machen natürlich auch den Winzern zu schaffen. Doch sie schöpfen wieder Hoffnung. Der heurige Jahrgang könnte mit entsprechendem Aufwand sogar besonders leicht und fruchtbetont und damit marktgerecht werden.

Die Lage in den burgenländischen Weingärten am Beginn der Hauptlese ist trotz des vielen Regens vor einer Woche derzeit keinesfalls hoffnungslos. Zwar ist Fäulnisbildung durchaus ein Problem, mit etwas Aufwand bei der Lese sei dieses aber in den Griff zu bekommen, heißt es von Experten. So müssen die angefaulten Trauben besonders sorgfältig aussortiert werden - der Aufwand bei der Lese ist entsprechend größer.

Weinlese 2014

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Das Lesegut muss heuer besonders aufmerksam sortiert werden

Weniger Ertrag, aber gute Qualität

Insgesamt erwartet Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld (ÖVP), der gleichzeitig Präsident des Burgenländischen Weinbauverbandes ist, ein Viertel weniger Ertrag als im langjährigen Durchschnitt, aber durchaus gute Qualität.

„Der 2014er-Jahrgang wird ein fruchtiger, frischer Jahrgang, nicht zu gehaltvoll vom Alkohol. Das braucht auch der Markt, nach drei Ernten, die von der Süße und vom Alkohol geprägt waren“, sagt Liegenfeld.

Hoffen auf trockene Tage für Lese

Mit dem aktuellen Wetter sind die Winzer äußerst zufrieden - Sonne und Wind haben die Böden doch deutlich auftrocknen lassen. Nun ist für die heurige Ernte doch noch vieles möglich. Jedenfalls hoffen die Winzer auf gutes Wetter in den kommenden Wochen, so wie auch Sepp Bayer aus Donnerskirchen (Bezirk Eisenstadt Umgebung).

„Die Frühsorten und die Sorten für die Jungweine sind jetzt herinnen. Aber die Lagenweine warten noch draußen in den Rieden. Da hoffen wir jetzt noch aufgrund des schönen Wetters auf Zucker- und Reifezunahme“, erklärt der Winzer.

Weinlese 2014

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Die Botrytis ist unverzichbar für Süßwein

Fluch oder Segen

Des einen Freud, des anderen Leid. Die in den Weingärten nun vielfach auftretende Edelfäule - die Botrytis - ist für Süßweinproduzenten ein Segen. Und bei Rotwein ist sie schwerer in den Griff zu bekommen als bei Weißwein. Bei Rotwein sind die Probleme mit der Fäulnisbildung zwar etwas größer, aber auch hier besteht Hoffnung, sagt Erwin Tinhof, der in Trausdorf und Eisenstadt ein Bioweingut betreibt.

„Wir werden nicht so hohen Alkohol in den Rotweinen haben. Die leichte, bekömmliche und interessante fruchtige Art wird im Rotwein vorherrschen. Und es könnte - das vermute ich sehr stark und hoffe darauf - ein sehr, sehr gutes Blaufränkisch-Jahr werden“, so der Winzer.

Weinlese 2014

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Ertrag unter dem Durchschnitt

Auch Süßweinwinzer erwarten einen sensationellen Jahrgang, allerdings entfallen darauf nur drei bis fünf Prozent der Weinernte. Eines zeichnet sich aber jetzt schon ab. Der Ertrag wird im Burgenland heuer um etwa 25 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt liegen und zwar bei gut einer halben Million Hektoliter oder 75 Millionen Flaschen.