Klimawandel: Direkte Auswirkungen auf Bgld.

200 Klimaforscher haben sich in den vergangenen drei Jahren mit der Frage beschäftigt, welchen Einfluss der Klimawandel auf Wasser, Boden, Mensch und Tierwelt hat. Im 1.000 Seiten Klimabericht zeigt sich, das es auch im Burgenland direkte Auswirkungen gibt.

Die Leidtragenden des Klimawandels sind in praktisch allen Bereichen zu finden, heißt es in dem Bericht, der vom Klima- und Energiefonds gefördert wurde. Vor allem die Landwirtschaft, Ökosysteme aber auch das Gesundheitssystem sind betroffen. Die künftig vermehrt drohenden Hitzewellen können insbesondere bei älteren Personen, aber auch bei Kleinkindern oder chronisch Kranken zu Herz-Kreislaufproblemen führen, so die Experten.

Extreme Wetterereignisse werden zunehmen

Die Auswirkungen extremer Wetterereignisse im Osten Österreichs sind bereits jetzt erheblich und werden zunehmen, so die Klimaforscher. In den vergangenen 130 Jahren ist etwa die Temperatur im Burgenland um rund zwei Grad angestiegen. Gleichzeitig hat es insgesamt weniger geregnet. Das habe längerfristig Auswirkungen auf den Neusiedlersee, sagt Ingmar Höbarth vom Klima- und Energiefonds.

Ausgetrocknete Felder in der Dürrezeit

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Ernteschäden durch Trockenheit

„Hier rechnen die Studien, dass bei einer Erwärmung von 2,5 Grad in Zukunft, eine Verdunstung von mehr als 20 Prozent stattfinden wird. Diese 20 Prozent können in Zukunft nicht durch die Niederschläge kompensiert werden. Das heißt, a la longue wird der Neusiedler See austrocknen - selbst wenn auch noch gegensteuern kann, mit Wasserzufuhr und Seemanagement“, so Höbarth.

Segelboote auf dem Neusiedler See

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Neusiedler See

Auch die gesamte Landwirtschaft wird sich klimabedingt umstellen müssen, sagt Höbarth. Und hier vor allem die Winzer.

Wein

Klima- und Energiefonds

Sortenverschiebungen bei Weinkulturen

„Für alle, die einen kräftigen, schweren Rotwein möchten, werden die Anbaubedingungen im Burgenland noch besser, als sie ohnehin schon sind, während Sorten wie der Merlot in Richtung Oberösterreich oder sogar Salzburg wandern. Hier wird es einfach zu einer Sortenverschiebung kommen. Das heißt, die Weinbauern haben die Möglichkeit sich anzupassen und entsprechende Weinkulturen zu pflanzen, jetzt wo man das rechtzeitig weiß“, so Höbarth. Der Bericht, der von 240 österreichischen Klimaforschern erstellt wurde, soll die Grundlage für die Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Österreich bilden.

Spitzmüller fordert Konsequenzen

Angesichts des Klimaschutzberichtes fordert der Grüne Landtagsabgeordnete Wolfgang Spitzmüller eine Stärkung des Bio-Landbaus, den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und die Neuausrichtung von bisher klimaschädlichen Förderungen.

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