Diebe stehlen 16.000 Kilogramm Erdäpfel

In Andau (Bezirk Neusiedl am See) waren in den vergangenen Wochen Diebe unterwegs. Sie hatten es auf eine ungewöhnliche Beute abgesehen: 16 Tonnen Erdäpfel verschwanden von einem Acker. Die Diebe gingen dabei äußerst professionell vor.

Die unbekannten Täter sollen das Diebesgut mit einer zweireihigen Kartoffelerntemaschine geerntet und anschließend abtransportiert haben, teilte die Landespolizeidirektion Burgenland am Donnerstag mit. Der Landwirt wollte am Mittwoch mit der Kartoffelerntemaschine die Erdäpfel ausnehmen, als er den Diebstahl bemerkte. Die Ware hat laut Exekutive einen Wert von 1.600 Euro.

„Durch vier Reihen gefahren“

„Mein Sohn ist auf den Acker gefahren und hat dann angerufen, dass Kartoffeln fehlen. Für mich war das irgendwie unlogisch, und ich sagte ihm, er soll noch einmal nachschauen. Doch tatsächlich: Insgesamt sind sie durch vier Reihen gefahren“, sagte der bestohlene Bauer Franz Scheiblhofer im Interview mit dem ORF Burgenland.

Erntemaschine

ORF/Christian Hofmann

Mit so einer Erntemaschine sollen die Diebe zugeschlagen haben

„Es ist sicher mit einer großen Maschine geschehen. Da geht unter einem Traktor mit 140 PS gar nichts. Und es muss auch ein zweiter Traktor oder Lkw da gewesen sein, der die Kartoffeln abtransportiert hat. Das ist ja keine kleine Menge, das schafft man nicht mit dem Auto“, so Scheiblhofer.

Keine Hinweise auf Diebe

Knapp zwei Stunden dauert es normalerweise, bis man diese Menge Erdäpfel geerntet hat. Gemerkt hat trotzdem niemand etwas. „Das Feld liegt direkt an der ungarischen Grenze, die Vermutungen gehen in alle Richtungen. Laut Auskunft der Maschinenvertreter gibt es in der Nähe keine solchen Maschinen. In der Umgebung beschäftigen sich auch ganz wenige Betriebe mit Kartoffeln. Und wenn, haben sie kleinere Maschinen. Genaueres wissen wir aber nicht“, so der Bauer.

Heuer seien die Kartoffelpreise extrem niedrig, deshalb sei es umso unverständlicher, dass die Diebe es gerade auf Kartoffeln abgesehen haben, so Scheiblhofer. Hinzu sei der Importstopp Russlands gekommen, wodurch die Preise zusätzlich verfallen seien. „Deswegen gibt es auch keine Anhaltspunkte, weil es eben so unlogisch ist“, sagt Scheiblhofer.