„Starfighter“ abgestürzt: Pilot tot

Im Bezirk Neusiedl am See ist Montagfrüh ein Kleinflugzeug abgestürzt. Der Pilot, ein 65-jähriger Wiener, kam dabei ums Leben. Das Flugzeug soll in eine Stromleitung geraten sein.

Der Absturz ereignete sich gegen 6.30 Uhr zwischen Gols und Podersdorf. Es handelt sich um ein Flugzeug, mit dem Stare aus den Weingärten vertrieben werden. Sie werden auch „Starfighter“ genannt. Der Pilot sei bei dem Absturz ums Leben gekommen, sagte Patrick Paul von der burgenländischen Landessicherheitszentrale (LSZ).

Feuerwehr löscht ausgebranntes Flugzeugwrack

FF Podersdorf

Das abgestürzte Flugzeug brannte komplett aus

Abgestürztes Flugzeug

ORF/Christian Hofmann

Flugzeug geriet in Stromleitung

Die Maschine war laut Feuerwehr in eine Stromleitung geraten. Das oberste Kabel wurde dabei durchtrennt, der Strom sei abgeschaltet worden, so der Kommandant der Feuerwehr Podersdorf, Florian Ettl. Das Flugzeug geriet beim Aufprall in Brand. Beim Eintreffen der Feuerwehr war die Piper PA 18 bereits großteils abgebrannt. Die Einsatzkräfte löschten das brennende Wrack. Die Feuerwehr Podersdorf war mit vier Fahrzeugen und 25 Mann im Einsatz. Zunächst war auch die Feuerwehr Illmitz alarmiert worden.

Augenzeuge konnte nicht mehr helfen

Josef Tschida aus Illmitz wurde Augenzeuge des Absturzes. Er war einer der Ersten am Absturzort, konnte dem Piloten in der brennenden Maschine aber nicht mehr helfen. Im „Burgenland heute“-Interview mit Christian Hofmann beschrieb er am Montagnachmittag die dramatischen Szenen.

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Erfahrener Pilot

Der Wiener galt als erfahrener Pilot. Er war Fluglehrer und seit zwanzig Jahren bei der Firma beschäftigt, die für die Starbekämpfung aus der Luft verantwortlich ist. Laut Landespolizeidirektion flog der Wiener schon seit zehn Jahren im Seewinkel Einsätze zur Bekämpfung der Stare und kannte die Gegend gut. Es wird vermutet, dass der Pilot die Stromleitung auf Grund der tief stehenden Sonne übersah.

Abgestürztes und abgebranntes Kleinflufzeug

APA/Herbert Neubauer

Ausnahmebewilligung erforderlich

Der abgestürzte „Starfighter“ war im nicht kontrollierten Luftraum unterwegs. Dabei handelt es sich um einen Luftraum, in dem Luftfahrzeuge nicht von einem Fluglotsen betreut werden. Für Flüge zur Starabwehr, bei denen die Piloten teilweise in geringer Höhe unterwegs sind, ist laut Auskunft der österreichischen Flugsicherung Austro Control eine Ausnahmebewilligung erforderlich. Sie dürfen nur von besonders geschulten Piloten in dafür eigens zugelassenen Maschinen durchgeführt werden.

Abgestürztes und abgebranntes Kleinflufzeug

APA/Herbert Neubauer

Immer wieder Unfälle mit „Starfightern“

In den vergangenen Jahrzehnten stürzten im Burgenland mehrere „Starfighter“ ab. Vor zwei Jahren hatte ein Kleinflugzeug einen Baum gestreift und war auf einem Acker niedergegangen. Die Pilotin wurde bei dem Zwischenfall schwer verletzt - mehr dazu in „Starfighter“ abgestürzt und „Starfighterin“ fliegt wieder. Auch Todesopfer waren bereits zu beklagen. So stürzte im Oktober 1990 eine Piper 18 in Podersdorf in einen Weingarten, der Pilot kam dabei ums Leben. In einigen anderen Fällen endeten Abstürze zwar mit Sachschaden, aber ohne oder mit leichten Blessuren für die Piloten.