Manfred Kölly: Drei Mandate als Ziel

Manfred Kölly von der Liste Burgenland machte den Anfang der Sommergespräche. Bei der Landtagswahl 2010 schaffte die LBL mit einem Mandat den Sprung in den Landtag. Für 2015 liegt die Latte höher. Zwei bis Drei Mandate sind das Ziel.

In Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) regiert Manfred Kölly seit zwölf Jahren als Bürgermeister. Die Gemeinde blüht, sagt er, auch wegen seiner Arbeit. Bald wird hier ein neuer Supermarkt eröffnet. Die Firma von Manfred Köllys Cousin baut den Markt, während Manfred Köllys eigene Firma Baustoffe liefert. Als Bürgermeister ist Manfred Kölly gleichzeitig Baubehörde, die überprüft, ob auch die Auflagen eingehalten werden.

LBL als „ideologiefreier Verein“

Manfred Kölly ist in der Politik, um Deutschkreutz und das Burgenland voranzubringen, wie er selbst sagt. Parteibezeichnungen sind da Nebensache: 2002 wurde Manfred Kölly für die FPÖ Gemeindechef, 2007 für die Freie Bürgerliste, heute ist er es für die Liste Burgenland (LBL). Die LBL ist nach seinen Angaben ein ideologiefreier Verein.

„Ich sehe das Burgenland als schönes Land und dafür muss man arbeiten und dafür habe ich mich auch eingesetzt und werde mich auch in Zukunft einsetzen - für die Menschen in diesem Land“, sagt Kölly. Auf die Frage, ob er keine gefestigte Weltanschauung habe, sagt Kölly: „Brauche ich auch nicht, denke ich.“

Seit 20 Jahren in der Politik

Es war Jörg Haiders Anziehung, die Manfred Kölly vor über 20 Jahren in die Politik brachte. Er wurde einziger FPÖ-Bürgermeister des Burgenlands und Klubobmann. Bei der Landtagswahl 2005 flog Manfred Kölly zwar aus dem Landtag, schaffte aber das Kunststück, als Unternehmer Bundesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer zu werden.

Rauswurf wegen „Postenschacher“

Als burgenländischer Spitzenkandidat bei der Nationalratswahl 2006 verpasste er aber den Einzug ins Parlament. Wenige Monate später krachte es. Ein Geheimpapier zwischen Manfred Kölly und der SPÖ Burgenland, unterzeichnet vom damaligen Geschäftsführer Georg Pehm, wurde öffentlich.

Der Pakt sah vor, dass Manfred Kölly im Fall einer Wahlniederlage mit einem Geschäftsführerposten in einem landesnahen Unternehmen versorgt werden sollte. Der eigene Bundesparteichef Heinz-Christian Strache warf Manfred Kölly aus der FPÖ - wegen „Postenschachers“. Der Ausgeschlossene gründete eine eigene Parteiliste, eben die heutige Liste Burgenland. Mit ihr zieht er dann vor vier Jahren knapp in den Landtag ein - eine einzige Wählerstimme entscheidet für ihn.

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