Unwetter: Aufräumen am Tag danach

Am Tag nach den schweren Unwettern sind die Aufräumarbeiten im gesamten Burgenland voll im Gange. Im Nordburgenland war besonders der Bezirk Neusiedl am See betroffen, im Landessüden die Bezirke Oberwart und Güssing.

In Neusiedl am See war die Feuerwehr auch am Donnerstagvormittag im Dauereinsatz. Zahlreiche Keller mussten am Tag nach den schweren Regenfällen ausgepumpt werden. „Es war ein Horror heute Nacht für uns. Um 1.00 Uhr früh war etwa eine Tiefgarage einen Meter unter Wasser. Die Kollegen, die in der Nacht gearbeitet haben, schlafen jetzt und wir haben die Schicht übernommen“, sagte ein Feuerwehrmann beim Lokalaugenschein von ORF-Burgenland Redakteur Hannes Auer.

Unwetterschäden Neusiedl

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Feuerwehrmann und Betroffene im Interview:

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„In ein paar Minuten war der Keller voll“

Viele Hausbesitzer in Neusiedl zeigten sich bestürzt über die Schäden, die das Wasser angerichtet hat. „Furchtbar. Alles ist dreckig. Innerhalb von ein paar Minuten war der Keller voll. Das Wasser müssen wir jetzt wieder rausbekommen. Das wird ein paar Monate dauern bis wieder alles trocken ist“, meinte eine Frau.

Unwetter Neusiedl

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Lokal in Neusiedl am See

In Podersdorf herrschte in den Gasthäusern und Hotels wieder scheinbar normaler Betrieb. Allerdings nur äußerlich. Die buchstäblich feuchte Nacht fand auch hier am Tag danach ihre Fortsetzung, sagte etwa Seewirt Andreas Karner. „Wir haben nur Kübel weitergegeben und Wasser geschaufelt ohne Ende. Wir waren in vier verschiedenen Kellern pumpen. Wir haben nach wie vor Wasser im Aufzugsschacht und pumpen noch immer. Das Wasser rinnt unter den Bodenplatten durch und kommt immer wieder nach“, so Karner.

Landwirtschaft: 500.000 Euro Schaden

Laut Hagelversicherung gibt es nach den Unwettern im Bezirk Neusiedl am See auch schwere Schäden in der Landwirtschaft. Besonders betroffen sind der Wein- und Gemüsebau, aber auch Ackerkulturen. Nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen vor Ort ist eine Fläche von 600 Hektar betroffen, der Schaden liegt bei rund 500.000 Euro.

Unwetterschäden Neusiedl

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Landessüden: Felder und Straßen unter Wasser

Die großen Wassermassen sind im Südburgenland am Donnerstag zwar weitgehend abgeflossen, lokal standen aber noch immer Wiesen, Felder und Straßen unter Wasser. Betroffen war auch der Campingplatz Burg (Bezirk Oberwart). „Die Lage ist eigentlich sehr chaotisch. Einrichtungsgegenstände, Fußböden in den Wohnhäusern bzw. Wohnmobilen sind kaputt. Das Wasser steht dort in einer Höhe von 30 bis 40 Zentimetern“, sagte Johann Pfeffer von der Feuerwehr Burg über die aktuelle Lage im Bereich des Campingplatzes.

Auch etliche Keller in den betroffenen Gemeinden standen Donnerstagvormittag noch unter Wasser. In Schachendorf (Bezirk Oberwart) war die die Feuerwehr unter der Leitung von Bernd Balaskovits im Einsatz. „Wir schauen, dass wir die restlichen Keller, die wir gestern nicht mehr unter Kontrolle gebracht haben, auspumpen. Es waren etliche Keller betroffen, ich kann jetzt gar keine Zahl nennen“, sagte Balaskovits.

Aufräumarbeiten im Südburgenland

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Bernd Balaskovits

Straßen verschlammt

Auch in der Nachbargemeinde Schandorf (Bezirk Oberwart) waren die Tauchpumpen seit Mittwochabend im Dauerbetrieb, sagte Feuerwehreinsatzleiter Gernot Mager. „Wir müssen Keller auspumpen und sauber machen“, so Mager. Aufgrund der nächtlichen Überschwemmungen waren auch zahlreiche Straßen am Tag nach dem Unwetter noch verschlammt und deshalb nur schwer passierbar. Lokal sind außerdem noch einige Güterwege und Gemeindestraßen wegen Überflutung gesperrt.

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