Unwetter brachte neuen Regenrekord

Die schweren Unwetter in der Nacht auf Donnerstag haben für einen neuen Regenrekord im Burgenland gesorgt. In Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See) wurden in weniger als sechs Stunden 158 Millimeter Niederschlag gemessen.

Die 158 Millimeter Regen wurden an der erst vor kurzem eingerichteten Wetterstation der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Podersdorf gemessen. Der bisherige 24-Stunden-Höchstwert wurde am 1. Oktober 1982 in Glashütten (Bezirk Oberpullendorf) gemessen und lag bei 155 Millimeter.

Wetterstation der ZAMG in Podersdorf

ORF

Wetterstation der ZAMG in Podersdorf

Sieht man sich die langjährigen klimatologischen Aufzeichnungen für die Region Neusiedler See an, so kommen in einem „normalen“ Juli im Schnitt 64 Millimeter Regen zusammen. In der Nacht auf Donnerstag gab es demnach vielerorts im Burgenland Regenmengen wie normalerweise in einem ganzen Sommermonat. Generell wurden, mit wenigen Ausnahmen, in den meisten Regionen des Burgenlandes Regenmengen von mehr als 50 Millimeter registriert.

Die größten Regenmengen:

  • 158 Millimeter, Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See)
  • 106 Millimeter, Neusiedl am See
  • 74 Millimeter, Güssing
  • 71 Millimeter, Rechnitz (Bezirk Oberwart)
  • 67 Millimeter, Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf)
  • 22 Millimeter, Eisenstadt

Der österreichweite Regenrekord für einen Tag ist unter Klimatologen nicht ganz unumstritten, liegt aber aller Voraussicht nach in Schaueregg am Wechsel. Hier wurden 1915 innerhalb weniger Stunden 650 Millimeter Regen registriert, diese Mengen in so kurzer Zeit stehen sogar weltweit allein da.

2.994 Blitze im Burgenland

Beachtlich war auch die Blitzdichte in der Nacht auf Donnerstag im Burgenland. Das Blitzortungsystem ALDIS registrierte im Burgenland 2.994 Blitze, das war die Hälfte aller in Österreich registrierten Blitze, 782 Einschläge gab es in der Landeshauptstadt Eisenstadt.

Erst vor wenigen Tagen gab es im Burgenland Gewitter, die für ein beeindruckendes Wetterleuchten über dem Nordburgenland sorgten:

Auch Donnerstagnachmittag dürfte es zum Teil intensive Regenschauer und Gewitter im Burgenland geben, hieß es zu Mittag aus der ORF-Wetterredaktion. In den von den Unwettern betroffenen Gebieten besteht dadurch die Gefahr von weiteren Überschwemmungen und Vermurungen.

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