Unwetter: 342 Feuerwehreinsätze

Die schweren Regenfälle in der Nacht auf Donnerstag haben im gesamten Burgenland für insgesamt 342 Feuerwehreinsätze gesorgt. Bis in die frühen Morgenstunden waren die Wehren im Einsatz. Besonders betroffen war die Bezirkshauptstadt Neusiedl am See.

In Neusiedl am See gingen in der Nacht auf Donnerstag weit über 100 Liter pro Quadratmeter nieder. Die Folge: Zahlreiche Keller standen Donnerstagfrüh noch immer unter Wasser, sagte der Neusiedler Bürgermeister Kurt Lentsch (ÖVP).

Unwetter im Bezirk Neusiedl:

„Wir haben bis jetzt an die 100 Einsätze, wo Häuser oder Keller oder Einfahrten überschwemmt sind. Wir werden Gottseidank durch die Feuerwehrkameraden aus den Nachbargemeinden Jois, Parndorf, Kaisersteinbruch, Zurndorf und Winden verstärkt“, so Lentsch. Verletzte habe es in Neusiedl nicht gegeben, so der Bürgermeister.

Unwetter Neusiedl

ORF/Christian Hofmann

„Jahrhundertregen in Podersdorf“

Auch in vielen anderen Gemeinden des Bezirks waren die Feuerwehren im Dauereinsatz. In Podersdorf gingen historische Regenmengen nieder, sagte Wolfgang Gisch. „Wir haben circa 190 Millimeter Niederschlag (Anm.: das sind 190 Liter pro Quadratmeter) gehabt. Mehr als ein Jahrhundertregen, so etwas hat es hier noch nie gegeben“, so Gisch.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

In der Landessicherheitszentrale in Eisenstadt gingen seit Mittwochabend weit über 300 Einsatzmeldungen ein, sagte Martin Agg. „Es hat begonnen gestern gegen 17.00 Uhr. Es ist zu schweren Gewittern und Starkregen im gesamten Burgenland gekommen und dadurch natürlich zu sehr vielen Einsätzen der Feuerwehren. Konzentriert waren die meisten Einsätze im Bezirk Neusiedl am See und dort direkt in Neusiedl und Podersdorf. Im Bezirk Eisenstadt waren Purbach und Mörbisch am meisten betroffen“, so Agg. Über Verletzte sei bis jetzt nichts bekannt.

Blitz schlug in Scheune ein

In Podersdorf schlug während des Unwetters ein Blitz in eine Scheune ein. Das darin gelagerte Stroh entzündete sich daraufhin und das Wirtschaftsgebäude stand in wenigen Minuten in Flammen.

Scheune nach Blitzschlag in Podersdorf

ORF/Christian Hofmann

Die Feuerwehren aus Podersdorf, Illmitz und Frauenkirchen brachten den Brand rasch unter Kontrolle. Aufgrund von Glutnestern im Stroh konnte „Brand aus“ erst mehrere Stunden später gegeben werden. Der entstandene Schaden beträgt laut Polizei 75.000 Euro.

Scheune nach Blitzschlag in Podersdorf

ORF/Christian Hofmann

Schwere Unwetter auch im Landessüden

Auch im Südburgenland stürzten Mittwochabend gewaltige Wassermassen vom Himmel. Besonders stark betroffen waren die Bezirke Oberwart und Güssing. Selbst kleinste Gräben wurden plötzlich zu reißenden Bächen. Im Minutentakt mussten die Feuerwehren ausrücken um überflutete Keller auszupumpen.

Unwetter im Südburgenland:

Auch zahlreiche Straßen waren wegen Überflutungen und Vermurungen unpassierbar. Mit mehreren Baggern war die Straßenverwaltung bis spät in die Nacht im Einsatz, sagte Straßenmeister Herbert Sifkovits. Verletzte dürfte das Unwetter im Landessüden nach bisherigen Informationen keine gefordert haben.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Nach den heftigen Unwettern sagte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) allen Hochwasseropfern eine Katastrophenbeihilfe vom Land zu. Einmal mehr habe sich gezeigt, dass die Bewältigung einer solchen Situation nur mit der Hilfe der Feuerwehren im Zusammenwirken mit allen Einsatzkräften und freiwilligen Helfern möglich ist, so Niessl.

Video eines Users aus Eisenberg:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

„Jeder Euro in die burgenländischen Feuerwehren ist gut investiert und stellt sicher, dass bei Einsätzen rasch, effizient und mit dem richtigen Gerät reagiert und geholfen werden kann“, sagte auch Feuerwehrreferent Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl (ÖVP).

Links: