Stare-Abwehr: Geld für Netze

Der Seewinkel hat in den vergangenen Jahren mit immer stärker werdenden Stare-Schwärmen zu kämpfen. Winzer aus drei Seewinkler Gemeinden bekommen jetzt finanzielle Unterstützung im Kampf gegen die gefräßigen Tiere.

Stare sind im Weinbau bekanntlich nicht sehr beliebt. Sie können in Schwärmen blitzartig über die Weingärten herfallen und innerhalb kurzer Zeit sind dann riesige Flächen vollkommen leer gefressen.

Netze als effektivster Schutz

Der effektivste Schutz der Trauben vor den gefräßigen Vögeln sind Netze. Aufwand und Kosten dahinter sind aber enorm. Bis zu 6.000 Euro kosten die Ernteschutz-Netze für einen Hektar, dazu kommen für Auf- und Abbau rund 60 Arbeitsstunden, sagt der Podersdorfer Winzer Paul Ettl.

20-prozentige Unterstützung vom Land

Vor allem Winzer in den drei Gemeinden Apetlon, Illmitz und Podersdorf (jeweils Bezirk Neusiedl am See) haben wegen der Nähe zum Nationalpark besonders mit den Staren zu kämpfen. Die rund 500 Weinbau-Betriebe in den drei Ortschaften bekommen jetzt eine 20-prozentige Unterstützung vom Land Burgenland für die Anschaffung der Schutznetze. Die Förderung beträgt maximal 500 Euro pro Hektar. Damit die Betriebe die Förderung bekommen, müssen sie aber mindestens 2.000 Euro investieren, heißt es aus dem Büro von Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld (ÖVP).

„Ich hoffe, dass sehr viele Winzer zu den Netzen greifen, weil je mehr eingenetzt ist, je schwerer sich der Vogel tut in unserem Gebiet zu den Trauben zu kommen, umso weniger Vögel werden da sein“, sagt der Illmitzer Winzer Hans Tschida.

„Vögel können sich nicht in Netzen verfangen“

Die Netze seien sehr reißfest. „Man kann sie bis zu 15 oder 20 Jahre verwenden. Und was ganz wichtig ist: Die Vögel können sich darin nicht verfangen“, so Liegenfeld. Der verstärkte Einsatz von Netzen freut auch den Tourismus. Denn die laute Knallerei zum Teil bis spät am Abend durch Schreckschuss-Apparate sorgte zuletzt für einige Spannungen zwischen Weinbauern und Zimmervermietern im Seewinkel.

Die Förderansuchen für die Stare-Netze sind bei der Landwirtschaftskammer einzureichen. Nächstes Jahr sollen dann alle Winzer im Burgenland finanzielle Unterstützung bekommen.

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• Landwirtschaftskammer Burgenland