Eisenstadt punktet mit hoher Lebensqualität
Regionen und Städte, die noch vor gar nicht allzu langer Zeit als mäßig sexy galten, sind plötzlich angesagt. So lockt Eisenstadt mit städtischer Infrastruktur bei dörflichem Charakter. Die burgenländische Landeshauptstadt punktet aber auch mit hohen Einkommen und Kaufkraft, niedriger Arbeitslosigkeit, gut ausgebildeten Einwohnern und moderaten Immobilienpreisen. Warum nicht gleich ein paar Kilometer weiter ansiedeln, wenn der Wohnraum selbst im Speckgürtel der Stadt teuer und unattraktiv ist, sagen sich etwa junge Wiener und Wienerinnen und ziehen nach Eisenstadt oder Neusiedl am See.
Abgelegene Regionen haben es schwer
Schwerer haben es laut Raum- und Regionalforschern abgelegene Landstriche und Gemeinden unter 2.000 Einwohnern, in der Obersteiermark, im nördlichen Waldviertel und auch im Südburgenland. Hier hatte man im letzten Jahrzehnt mit Abwanderung zu kämpfen. Fehlende Arbeitsplätze und schlechte Verkehrs- und Internetanbindung werden dafür verantwortlich gemacht. In solchen Gemeinden sollte man sich nicht nur um die Verhinderung der Abwanderung sondern auch um aktiven Zuzug bemühen, so die Studienautoren.
330.000 Umsiedlungen
Ein Schlüsselfaktor des sozialen Lebens sei das Vereinsleben. Rund drei Millionen Österreicher sind in der Freiwilligenarbeit aktiv. Vereine seien ein Indikator für funktionierenden Zusammenhalt und Anreiz für Rückkehrer und Zuzügler, heißt es. Außerdem müssten Kinderbetreuungsangebote geschaffen werden, etwa durch die Kooperation mehrerer Gemeinden. Faktum ist, die Österreicher werden immer mobiler. Allein im letzten Jahr gab es 330.000 Umsiedlungen.