Murnberger dreht Trenker-Film

Der burgenländische Regisseur Wolfgang Murnberger dreht seinen neuen Film über eine umstrittene Persönlichkeit: Luis Trenker war eine Südtiroler Bergsteigerlegende, Filmemacher und Publikumsliebling, aber auch ein Mann, der bereit war, sich totalitären Systemen mehr als anzupassen.

Eifersucht, Verrat, der Kampf um Erfolg und die Bereitschaft, dafür auch mit dem NS-Regime zu kollaborieren sind der Stoff für den Murnberger-Film „Luis Trenker - Der schmale Grat der Wahrheit“. Tobias Moretti spielt Luis Trenker und Brigitte Hobmeier seine Ex-Geliebte Leni Riefenstahl. Der Film ist eine ORF-Koproduktion.

Murnberger: „Wahnsinnig umfangreiches Leben“

„Es ist natürlich ein wahnsinnig umfangreiches Leben, das der da hingelegt hat - von seiner Schauspielerkarriere, über Regiekarriere, dann das Anbiedern a bissl an Nazi-Deutschland, dann doch wieder für Mussolini einen Film machen und nach dem Krieg dann von allem nichts gewusst zu haben“, meinte Murnberger über seinen Filmstoff.

Ein Mann mit vielen Gesichtern

Mit seinen Filmen ging Luis Trenker künstlerisch neue Wege. Ungeschminkte Schauspieler und opulent in Szene gesetzte Landschaften sorgten für Aufsehen. Immer wiederkehrendes Thema: die Idealisierung eines der Heimat- und Bergwelt verbundenen Lebens, ein gefundenes Fressen für den italienischen Faschismus und den Nationalsozialismus.

Trenker sei auch jemand gewesen, der rückwirkend fast mit einer pathologischen Beseeltheit alles Negative gekappt und amputiert habe, so Moretti: „Es gibt nur diese, diese ideologische Hierachie des Guten - des Schlechten, das Gesunde - das Kranke, also auch eine Perspektive, die wir ja kennen aus der Generation unserer Väter.“ Besessener, Wendehals, begnadeter Geschichtenerzähler: Luis Trenker hatte viele Gesichter und ein Leben wie gemacht für die Leinwand.