Allergen-Kennzeichnung sorgt für Unmut

Speisen oder Zutaten, die Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen können, müssen ab 13. Dezember in der Gastronomie gekennzeichnet werden. Die Umsetzung der EU-Lebensmittelinformationsverordnung sorgt im Burgenland für einigen Unmut.

Milchprodukte, Getreide, Fisch, Eier sind zum Beispiel Lebenmittel, die bei Menschen Allergien und Unverträglichkeiten auslösen können. Insgesamt geht es um 14 Rohstoffe. Die EU fordert ab Dezember auch von der Gastronomie eine genaue Auflistung der Inhaltsstoffe - entweder schriftlich auf der Speiskarte oder mündlich durch das persönliche Gespräch mit den Gästen.

Speisekarte mit Kennzeichnung

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Speisekarte mit teilweiser Kennzeichnung

Kleingedrucktes wird wichtig

Unter einigen Gastronomen im Burgenland gibt es jedoch Bedenken. Der Eisenstädter Restaurantbetreiber Erich Ruckendorfer weist schon jetzt explizit auf gluten- und laktosehältige Gerichte auf seiner Speiskarte hin. Doch es sei nicht so einfach, denn man müsse ja auch bei den Zutaten, die man verwende, genau auch das Kleingedruckte lesen und er habe Mitarbeiter, die bis heute noch nicht Gluten und Laktose auseinanderhalten können, so Ruckendorfer.

Backwaren in der Vitrine

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Auch Bäcker müssen ihre Zutaten ausweisen

WK kritisiert Gesundheitsministerium

Das Gesundheitsministerium sei bei der konkreten Umsetzung wie etwa bei der Personalschulung säumig, kritisierte Franz Perner, Spartenobmann in der Wirtschaftskammer Burgenland. Solche Dinge würden vom Staat immer an andere Stellen übertragen. „Wir sollen die Unternehmer, die Mitarbeiter schulen, wir sollen uns fit machen, damit wir auch dem Gesetz entsprechen können und das hat uns ein bisschen weh getan, dass das so lange gedauert hat“, so Perner.

Kein Wirt oder Betrieb - denn auch Bäcker, Fleischer oder Imbissbuden sind davon betroffen - müsse fürchten, dass schon Mitte Dezember der Lebensmittelinspektor vor der Tür steht, versicherte das Gesundheitsministerium. Es gelte eine Übergangsfrist von einem Jahr.