Erster Weltkrieg: Soldatenalltag in Bildern
Der Erste Weltkrieg war auch der erste Krieg, der das Töten industrialisierte. Neben dem Einsatz von Gas und schwerer Artillerie waren es die neuartigen Flugmaschinen, die besonders in der zweiten Kriegshälfte eine zunehmende Rolle spielten: Hatte Österreich-Ungarn 1914 etwa 50 Flugzeuge zur Verfügung, waren es zu Kriegsende mehrere Tausend, die aus Deutschland geliefert, aber auch in Wiener Neustadt produziert wurden.
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In Wiener Neustadt war ab 1916 der damals erst 18-jährige Schlosser Emmerich Wittmann aus St. Margarethen stationiert. Von ihm sind bis heute zwei einzigartige Fotoalben erhalten, die das Leben und Sterben der Piloten dokumentieren. Die Alben sind im Besitz von Alexander Wind, der ehemalige Volksschuldirektor erhielt die Alben von der Witwe Wittmanns. „Sie hat gesagt: ‚Selber haben wir keine Kinder und die Verwandten haben oft mit ihren Alltagssorgen und mit dem Beruf keine Zeit und bei Ihnen merke ich, dass Sie sich für die Geschichte interessieren und dass sie in guten Händen sind‘“, erzählte Wind.
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Die Alben stellen eine fotografische Reise durch den Krieg dar. Alltagsszenen, die die Soldaten auch in den Werkstätten in Wiener Neustadt zeigen, vermischen sich mit Luftaufnahmen und Fotografien der Flugzeuge und ihrer Piloten. Wittmann sei jemand mit einem besonderen Talent für die Fotografie gewesen, so Wind. Ein fotografischer Höhepunkt in Wittmanns Album ist der Besuch von Kaiser Karl I. in Csik Taplocza beim Fliegerregiment 13.
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Wittmanns Alben sind ein seltenes, umfangreiches Fotodokument aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, vor allem, weil sie neben dem Kriegsgeschehen auch den Alltag der Soldaten an der Front, bei der Arbeit aber auch bei der Erholung - zum Beispiel an der Adria - dokumentieren. Wer durch die Alben blättert, erhält aber auch einen Blick auf das Leben der Menschen am Balkan vor 100 Jahren.
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