Industriellenvereinigung schlägt Alarm

Die Geschäftslage vieler Betriebe verschlechtere sich, der Beschäftigtenstand sei rückläufig, klagt die heimische Industrie. Diese unerfreulichen Fakten waren auch das große Thema beim Sommerfest der Industriellenvereinigung Burgenland, das in Güssing stattfand.

Die wirtschaftliche Großwetterlage im Burgenland lasse momentan zu wünschen übrig, sagte Manfred Gerger, der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), am Sommerfest in Güssing.

„Wir haben wirklich einen Abwärtstrend. Wir sind nicht erfreut über die Zahlen, die sich momentan widerspiegeln. Es sind 6.700 Arbeitnehmer und Industriebeschäftigte, die diese Meinung abgegeben haben - über die Unternehmen. Dabei sieht es in der Geschäftslage, in der allgemeinen Export-Entwicklung und auch bei den Mitarbeitern nicht besonders gut aus für die nächsten Monate. Und auch die Vorausschau auf die nächsten sechs Monate ist nicht besonders positiv“, so Gerger.

Industriellenvereinigungs-Sommerfest

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Sommerfest der Industriellenvereinigung

Reformen gefordert

Auf Bundesebene werden daher Reformen gefordert, die die Wirtschaft wirksam entlasten. Aber auch auf Landesebene bestehe Handlungsbedarf. „Wir brauchen im Bereich der Infrastruktur jene Projekte umgesetzt, die wir seit Jahren diskutieren, wo nichts passiert ist. Einerseits ist das die S7 im Südburgenland, andererseits die Elektrifizierung der Bahn. Das heißt, etwas mehr Unterstützung von Seiten der Landesregierung im Bereich dieser Infrastrukturthemen - aber auch in den Bereichen Bildung und Berufsorientierung“, meint Gerger.

Industriellenvereinigungs-Sommerfest

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Wirtschaftsreferent Franz Steindl (ÖVP) beim IV-Sommerfest

7.000 Beschäftigte in der Industrie

In den Chefetagen der Betriebe wird die momentane Wirtschaftslage ebenfalls breit diskutiert. „Wir leiden weiterhin unter einer gewissen Nachfrageschwäche. Ein anderes Thema ist: Wir sind im Moment noch nicht zu teuer, aber wir müssen vor allem auf die Lohnkosten aufpassen“, sagt etwa Christoph Blum, Geschäftsführer von Trafomodern in Hornstein (Bez. Eisenstadt-Umgebung). Derzeit beschäftigt die burgenländische Industrie über 7.000 Mitarbeiter, nicht mitberechnet sind die industrienahen Zulieferbetriebe.