Heiligenkreuz: Aufregung um Flüchtlingsquartier

Eine Wiener Immobilienfirma plant in Heiligenkreuz im Lafnitztal ein Flüchtlingsquartier für 40 Asylwerber. Seit die Pläne diese Woche bekannt wurden, herrscht in der 1.200-Einwohner-Gemeinde helle Aufregung. Die Gemeindevertreter wollen jetzt die Bevölkerung befragen.

Das einstige Volkshilfeheim und Hotel am Ortsrand von Heiligenkreuz soll künftig 40 Asylwerber beherbergen. Die Umbaupläne sind fertig, die Betriebsanlagenbewilligung ist eingereicht - und zwar bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft, die auch das Genehmigungsverfahren abwickelt. Am 7. August ist Bauverhandlung.

Obwohl der Geschäftsführer der interessierten Murblick-Immobilien-Gesellschaft aus Wien bereits vor Ort war, fühlt man sich in der Gemeinde übergangen, betont aber, man wolle keineswegs Ressentiments schüren.

Füchtlingslager

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Keine Hetze, konstruktiv Arbeiten

„Es hat den Anschein, als wolle jemand auf Kosten anderer relativ leicht zu Geld kommen, beziehungsweise gute Geschäfte machen“, sagte SPÖ-Vizebürgermeister Georg Pataki. „Wir wollen nicht polemisieren und nicht hetzen. Wir wollen für die Gemeinde, den Bezirk, das Südburgenland und das Burgenland konstruktiv arbeiten. Wir sind aber gewählte Politiker und werden das umsetzen, was die Bevölkerung will“, so SPÖ-Landtagsabgeordneter Ewald Schnecker.

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Immobilienfirma sicherte sich Vorkaufsrecht

Das Haus gehört noch der Hypo-Burgenland, doch die am Flüchtlingsquartier interessierte Wiener Immobilienfirma hat sich bereits ein Vorkaufsrecht bis Ende September gesichert. Der Geschäftsführer der Immobilienfirma betonte, dass es ein sehr angenehmes Gespräch mit Gemeindevertretern gegeben habe.

Doch in Heiligenkreuz sieht man dieses Zusammentreffen anders. "Gegen Ende des Gesprächs fiel der Satz „Die Gemeinde könne nichts dagegen machen“, so Pataki. Das ist formalrechtlich völlig korrekt. Dennoch will die Gemeinde Heiligenkreuz mit einer informellen Bürgerbefragung nun politischen Druck aufbauen, um doch noch das eine oder andere Wörtchen mitreden zu können.