Erstes Biogasnetz Österreichs

Das Südburgenland bekommt das erste Biogasnetz Österreichs. Nach dem Vorbild des Erdgasnetzes soll im Ökoenergieland ein Biogasnetz errichtet werden. Das Gas kommt aus regionalen Biogasanlagen.

Die Planung ist abgeschlossen, die Finanzierung steht, der Baustart steht unmittelbar bevor. Die Vorarbeiten zur Errichtung des ersten Biogasnetzes Österreichs dauerten rund vier Jahre lang. Alle 18 Gemeinden im Ökoenergieland sollen erschlossen werden.

Bisher nur Ortskerne erschlossen

Derzeit gebe es in diesen Gemeinden noch kein Gasnetz, sagte Projektbetreiber Reinhard Koch. Das ganze Ökoenergieland sei derzeit sehr gut mit Fernwärmeanlagen auf Biomassebasis versorgt, aber nur in den Ortskernen. Doch auch die Menschen in Streusiedlungen und Ortsteilen wollten mit erneuerbarer Energie heizen. Gasleitungen sind im Verlegen außerdem wesentlich günstiger als Fernwärmeleitungen.Das Gas selbst kommt aus lokalen Biogasanlagen.

Biogasanlagen Strem

ORF

Biogasanlage Strem

Ausweitung der Produktschiene

Für die Biogasanlagen-Betreiber, bedeute das die Ausweitung der Produktschiene, sagte Siegfried Legath, Betreiber der Biogasanlagen in Strem und Heiligenkreuz. Bis jetzt habe man Strom und Wärme erzeugt, jetzt könne man mit dem Gas in den Häusern die Wärme selbst erzeugen. Auch die Bauern würden profitieren, weil sie das Material liefern und dafür Dünger zurückbekommen.

Projektkosten: 50 Millionen Euro

Im Endausbau soll das Biogasnetz eine Länge von rund 250 Kilometern haben. Bei der Netzplanung wurde mit der Energie Burgenland kooperiert. Das Projekt sei mit 50 Millionen Euro veranschlagt und werde ohne Kredite privat finanziert, sagte Koch. Es gebe mehrere - auch ausländische - Finanzierungspartner. Außerdem seien Bürger aus dem Ökoenergieland eingeladen, sich zu beteiligen.

Die Heizkosten pro Haushalt werden etwa gleich hoch sein wie bei Fernwärme. Mit dem Bau der ersten Testleitung in die Stremer Bergen soll bereits im Sommer begonnen werden.