Putzen ohne Chemie

Rechtzeitig vor dem Frühjahrsputz wird in einer neuen Broschüre darauf hingewiesen, dass man für Sauberkeit im Haushalt nicht unbedingt Chemie braucht. In dem Folder „Sauber, g’sund und günstig“ werden Tipps zum umweltfreundlichen Reinigen gegeben.

Rund eine Stunde täglich wenden die Österreicher für den Wohnungsputz auf. Vielfach sind dabei Putzmittel mit chemischen Inhaltsstoffen im Spiel, die über Hautkontakt oder über die Atemwege oft Hautprobleme und Allergien verursachen können und darüber hinaus die Umwelt schädigen.

Desinfektionswirkstoffe reduzieren aber auch die für Menschen nützlichen Bakterien und können so letztlich das Immunsystem schwächen. „Gefährliche oder giftige Produkte haben in der Regel im Haushalt nichts zu suchen“, sagt Michael Graf von der Chemikalieninspektion Burgenland. Er appelliert, schon beim Einkauf auf die Gefahrenhinweise auf den Verpackungen zu achten.

Prägung durch Werbung

Trotz gestiegenen Umweltbewusstseins würden Sauberkeitsideale heute stark durch die Bilder in der Werbung geprägt, meint Graf. „Klinisch rein ist eine höchst fragwürdige Botschaft, die auf den Verkauf immer neuer Produkte abzielt, mit Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden jedoch nichts zu tun hat“, so Landesrätin Verena Dunst (SPÖ), die die Broschüre präsentierte.

Umweltfreundlichen Tipps

Sauberkeit könne auch mit normalen Haushaltsreinigern erreicht werden, die die Umwelt schonen, meint Bernd Kucher von „die umweltberatung“ Burgenland.

Höhere mechanische Kraft beim Putzen oder die Verwendung von Mikrofasertüchern ersparen viel Putzmittel, heißes Wasser wirke oft Wunder bei verstopften Abflüssen, und Schimmel lasse sich wirkungsvoll mit Essig und viel Lüften bekämpfen, so Kucher.

Die Broschüre liegt ab Mitte April auf allen Gemeindeämtern, Bezirkshauptmannschaften und in den Frauenberatungsstellen des Landes auf und kann im Amt der Burgenländischen Landesregierung bestellt werden. Im Internet steht sie als Download zur Verfügung.

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