Dritte Runde im Simandl-Prozess
Im Jahr 2010 verlängerte der BEGAS-Aufsichtsrat Simandls Dienstvertrag ein letztes Mal. Die Umstände, die dazu geführt hatten, wollte Richterin Carmen Pirker am Donnerstag vom Bürgermeister von Oberschützen, Günter Toth (ÖVP), wissen. Toth war damals stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der BEGAS. Laut Toth war Simandl aus damaliger Sicht die richtige Wahl: Die Eigentümer wollten einen erfahrenen Vorstand, weil die Fusion BEWAG-BEGAS bereits im Raum stand.
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Günter Toth vor der Verhandlung am Donnerstag
Der Umstand, dass Simandl 2012 ohnehin in Pension gehen wollte, sei aus betriebswirtschaftlicher Sicht günstig gewesen. Hätte er damals schon gewusst, was Simandl heute vorgeworfen wird, nämlich unter anderem Steuerhinterziehung, hätte er einer Vertragsverlängerung natürlich nicht zugestimmt, so Toth.
Gerbavsits gab Auskunft
Der Vorstandssprecher der Energie Burgenland, Michael Gerbavsits, gab vor Gericht Auskunft, wie die Affäre aufgeflogen ist und wie es zur Entlassung Simandls kam. Am 10. April 2012 - Gerbavsits war damals BEWAG-Vorstand - habe er im Büro einen Umschlag ohne Absender vorgefunden. Der brisante Inhalt: Dubiose Rechnungen.
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Verhandlung im Landesgericht Eisenstadt
So sollte die BEGAS unter anderem eine Gärtnerrechnung von rund 5.000 Euro begleichen. Die BEGAS hat aber gar keinen Garten. Weiters fanden sich Rechnungen für drei Fernsehapparate und eine Kaffeemaschine so wie für Installationsarbeiten, die offenbar in der Wohnung von Simandls Tocher durchgeführt worden seien, so Gerbavsits.
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Michael Gerbavsits und Günter Toth vor der Verhandlung
Er informierte die Eigentümervertreter, die Sache kam ins Rollen, Simandl wurde am 22. April 2012 entlassen. Donnerstagnachmittag wird eine ehemalige Buchhalterin der BEGAS als Zeugin befragt.