Hallenbad Neusiedl droht Schließung

Die Gemeinde Neusiedl am See hat ein Schuldenproblem. Eine Kostenfalle ist seit Jahren das Hallenbad, über eine Schließung wird laut nachgedacht. Doch es gibt einen Aufschrei in der Bevölkerung im gesamten Bezirk.

Dass Neusiedl am See ein Schuldenproblem hat, hat sich schon länger abgezeichnet. Zuletzt war von 30 Millionen Euro die Rede. Es gab sogar eine Krisensitzung in Eisenstadt zur prekären Finanzlage. Die Stadt stellte alle Projekte vorerst ein - mehr dazu in Neusiedl: Diskussion über Schuldenstand und Finanzen ND & OW: Entwarnung von Steindl.

Hallenbad schreibt kräftiges Minus

Eine Kostenfalle ist das Hallenbad Neusiedl am See. Es wurde 1977 eröffnet, tausende Kinder haben hier schwimmen gelernt. Obwohl Hallenbad und Sauna gut genutzt werden, schreibt das Hallenbad ein kräftiges Minus. Die Einnahmen liegen bei 450.000 Euro, die Ausgaben bei über einer Million Euro.

90.000 Besucher pro Jahr

Das Hallenbad mit dem Charme der 1970er Jahre ist eindeutig in die Jahre gekommen. Es hat aber an Beliebtheit nichts eingebüßt. 90.000 Besucher werden pro Jahr gezählt. Schulen und Vereine nutzen das Hallenbad, besonders das 25 Meter lange Sportbecken ist für die Schwimmvereine wichtig. Ein gesellschaftlicher Treffpunkt ist die Sauna. Hier sind die meisten Stammgäste.

Unterschriftenaktion gegen Schließung

Vor kurzem wurde auch eine Unterschriftenaktion für den Erhalt des Hallenbades in Neusiedl am See gestartet. Mehr als 1.000 Menschen haben bereits unterschrieben. Auch über das Internet werden ab Freitag Unterschriften gesammelt. Eine Renovierung des fast 40 Jahre alten Hallenbades steht auch an, denn die Haustechnik ist komplett veraltet.

Hallenbad Neusiedl

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Unterschriftenliste gegen die Schließung des Hallenbades

Kurt Lentsch

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Kurt Lentsch

Lentsch: „Land soll uns unterstützen“

„Wir tragen die Bitte an das Land, dass man uns unterstützt. Eine Studie, die vor zwei Jahren gemacht wurde, besagt, dass nur ein Drittel der Besucher aus Neusiedl kommt. Die anderen Besucher sind touristische Besucher oder Besucher aus der Region sowie Schulen“, erklärt Bürgermeister Kurt Lentsch (ÖVP) im Interview mit dem ORF Burgenland.

„Das Schwimmbad ist deutlicher Bestandteil der Identifikation der Bürger hier. Alle Kinder aus dem Bezirk haben hier seit 35 Jahren schwimmen gelernt. Schon bevor es die Thermen gab, waren wir eine wichtige Destination“, so Lentsch.

Laut Lentsch beträgt der Schuldenstand der Stadt derzeit 27,7 Millionen Euro. Er legt Wert auf die Feststellung, dass es sich bei dem Treffen im Dezember nicht um eine Krisensitzung gehandelt habe, sondern vielmehr eine Information an die Landesregierung und die Gemeindeabteilung im Hinblick auf die Sparmaßnahmen der Stadt war.

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