20 Jahre nach dem Terror von Franz Fuchs

Heute vor 20 Jahren hat der Briefbombenterror von Franz Fuchs begonnen. Höhepunkt des Terrors war im Februar 1995, als Fuchs in Oberwart mit einer Rohrbombe vier Männer ermordete und in Stinatz eine Sprengfalle einen Müllmann schwer verletzte.

In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995 ging in Oberwart die Rohrbombe hoch und riss vier junge Roma in den Tod. Zwei Tage später wollte ein Mitarbeiter des Umweltdienstes in Stinatz bei einer Papiersammelstelle eine unscheinbare Spraydose aufheben. Auch sie entpuppte sich als Sprengfalle, detonierte und riss Erich Preiszler aus Kroatisch Ehrensdorf die Hand in Stücke.

Tatort

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Der Tatort in Stinatz vor 20 Jahren

Der damals 29-Jährige war zufällig auf Sammeltour in Stinatz. Er war für einen Kollegen als Fahrer eingesprungen. Zu diesem Zeitpunkt stand Österreich bereits seit zwei Jahren im Banne des Briefbombenterrors. In Stinatz richtete sich der Hass des zweieinhalb Jahre später gefassten Fuchs gegen die kroatische Volksgruppe.

Erich Preissler

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Erich Preiszler 20 Jahre nach dem Attentat

Schmerzen bis heute

Die von der heimtückischen Bombe verursachten körperlichen und seelischen Verletzungen lasten seither auf dem Leben von Preiszler. Obwohl seit damals 18 Jahre vergangen sind, muss die mehrfach operierte Hand noch immer behandelt werden, die Splitter im Bein verursachen ebenso Dauerschmerzen wie der von der Detonation ausgelöste Tinnitus. „Ich habe damals zwei Möglichkeiten gehabt: entweder die Hand amputieren oder eine lebende Prothese, und ich habe mich für die lebende Prothese entschieden“, erzählte Preiszler jetzt, 20 Jahre nach dem Attentat.

Was, wenn er damals nicht auf Sammeltour in Stinatz gewesen wäre? Mit dieser Frage will sich der noch immer beim Umweltdienst beschäftigte Preiszler nicht mehr auseinandersetzen. Auch wenn der inzwischen 48-Jährige nur eingeschränkt arbeitsfähig ist, kommt er weiter auf Sammeltour nach Stinatz - manchmal mit gemischten Gefühlen, wie er sagt.

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