Biberplage in Leithaprodersdorf

Seit einiger Zeit verstopfen Biber mit ihren Bauten die umliegenden Bäche der Gemeinde Leithaprodersdorf. Diese stauen sich auf und überfluten die angrenzenden Äcker. Die Biber selbst stehen unter Arten- und Naturschutz, aber eine Lösung wird gesucht.

So schnell wie die Biber-Dämme weggeräumt sind, so schnell sind sie auch schon wieder da. Über Nacht und in kürzester Zeit errichtet Europas größtes Nagetier rund um Leithaprodersdorf die Wasserbauten. „Er hat so seine Platzerl. Wenn wir einmal mehr Ausdauer haben als er, dann gibt er auf und arbeitet ein Stück weiter entfernt. Aber er hat generell seine Orte“, so Leopold Gratzer von der Gemeinde Leithaprodersdorf.

An die 40 Biber sollen sich mittlerweile hier angesiedelt haben. Die Überschwemmungsschäden in der Landwirtschaft, wie auf diesen Amateur-Aufnahmen gut zu sehen, sind erheblich. „Der Biber ist recht hartnäckig. Wenn man am Damm etwas wegnimmt, hat er das über Nacht wieder repariert. Es ist ein bleibender Schaden für den Acker, da sich die Erde setzt und der Boden geschädigt ist“, sagte der Leithaprodersdorfer Landwirt Martin Eder. „Wir fragen die Behörde, denn wenn man ihm etwas antun würde, wird man angezeigt und verliert die Jagdkarte“, so Jäger Johann Jagenbrein.

Biber

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Bereits 5.500 Euro Schaden

Das Problem mit den Nagern hat die Gemeinde Leithaprodersdorf schon seit einigen Jahren. „Das Problem sind jetzt die Kosten, die für uns entstanden sind. Wir haben von der Gemeinde schon 5.500 Euro aufwenden müssen, um die entstandenen Schäden zu bezahlen“, sagte Martin Radatz, Bürgermeister von Leithaprodersdorf (ÖVP).

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Ansuchen um Ausnahme bei Naturschutzabteilung

Die Gemeinde hat das Land nun um Hilfe gebeten. Die zuständige Naturschutzabteilung soll das Biberproblem lösen, natürlich unter Einhaltung der Naturschutzbestimmungen, es gilt ja das Eingriffsverbot. „Von diesem Eingriffsverbot gibt es nur unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen. Die Gemeinde hat jetzt bei uns um so eine Ausnahme angesucht und wir werden prüfen, ob die gesetzlichen Voraussetzungen für diese Ausnahme vorliegen“, erklärte Pauls Weikovics vom Referat für Natur- und Umweltschutz.

„Wegfangen“, wie es im Naturschutz so schön heißt, dürfte man die Tiere, also einfangen und anders wo aussetzen. Für Leithaprodersdorf wäre das tierische Problem dann gelöst, nur wo anders schafft man vermutlich ein neues.