Gute Geschäfte mit dem Tod

Zu Allerheiligen würde sich so mancher Steinmetz am liebsten klonen: Obwohl viele Betriebe auch bei Renovierungen und im Innenausbau mitmischen, machen die Aufträge rund um Allerheiligen im Schnitt 60 Prozent des Jahresgeschäfts aus.

Neben Gärtnern und Floristen profitieren vor allem die Steinmetze von Allerheiligen. Viele Kunden kämen dann ganz gezielt, um ihre Gräber zu verschönern, sagte Landesinnungsmeister Anton Hauser. Im Burgenland gibt es rund 30 Steinmetzbetriebe, in ganz Österreich sind es etwa 700. Sie sind in diesen Tagen damit beschäftigt, vielen Grabsteinen und Einfassungen den letzten Schliff zu geben - mehr dazu auch in Unterschätzte Gefahr auf Friedhöfen.

Große Gräber vorgeschrieben

Billig sei das alles nicht, gestand Hauser zu. Schuld daran seien aber die Friedhofsnormen, die große Gräber vorschreibe. Im Burgenland müssten die Gräber drei Meter lang und 2,50 Meter breit sein, so Hauser. In Tirol seien die Gräber dagegen nur 1,20 Meter mal 80 Zentimeter groß. Auch wenn bei den Steinmetzen jetzt Hochbetrieb herrscht, ortet Hauser einen Wandel in der Wertschätzung der Grabkultur: „Die alten Kunden, die Wert auf eine ‚schöne Leich‘" legen, die sterben schön langsam aus. Die Jungen, die nehmen das Erbe und sind weg, und dann schaut das Grab aus wie vor 100 Jahren.“

Neben Weihnachten, Muttertag und Valentinstag ist Allerheiligen aber auch für Gärtner und Floristen eine der umsatzstärksten Zeiten des Jahres.