Unterschätzte Gefahr auf Friedhöfen

Vor Allerheiligen und Allerseelen werden die Gräber der Verstorben traditionell besonders schön geschmückt. Die Steinmetze raten bei dieser Gelegenheit, auch die Standfestigkeit des Grabsteine zu überprüfen, weil es immer wieder zu Zwischenfällen komme.

Steinmetzmeister Matthias Pauleschitz aus Draßburg machte auf einem Eisenstädter Friedhof die Probe aufs Exempel: Ohne größere Kraftanstrengung brachte er einen Grabstein ins Schwanken, sodass dieser umzustürzen drohte. Es gebe keine Fixierung mit dem Untergrund und die Fuge sei nur mit Silikon verschlossen - man könne den Stein jederzeit mit nur einer Hand umwerfen, so die Kritik des Steinmetzmeisters.

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Billige Importware

Bei besagtem Stein handelt es sich um billige Importware aus Fernost, wie Pauleschitz auf einen Blick erkennt. Immer öfter werden auf den Friedhöfen von ungarischen Firmen Grabsteine aus Indien oder China aufgestellt. Der Preis sei für die Kunden ausschlaggebend, so Pauleschitz und da könnten die heimischen Betriebe aufgrund der hohen Lohnnebenkosten nicht mithalten.

„Aber ich muss mir auch die Qualität anschauen, d. h.: was krieg ich, wie werde ich beraten, wie ist die Haftungsfrage, wie ist die Gewährleistung? Ich denke schon, dass es einen Unterschied gibt zwischen Fernost-Billigproduktionen, die über Ungarn kommen und einer individuellen Beratung“, sagt der Steinmetzmeister. Und auch wenn so mancher Grabstein seit Jahrzehnten scheinbar fest verankert auf dem Friedhof steht, rät Pauleschitz, regelmäßig die Standfestigkeit überprüfen zu lassen.