Widersprüchliche Aussagen zu Bahnlinie

Die Grünen sehen den Güterverkehr auf der Bahnlinie Oberwart-Friedberg vor dem endgültigen Aus mit Jahresende. Der Güterverkehr sei nicht in Gefahr, meint hingegen der Verkehrskoordinator des Landes. Die Landesregierung will sich für den Erhalt der Bahnlinie einsetzen.

2011 wurde der Personenverkehr auf der Linie Friedberg-Oberwart eingestellt. Der Güterverkehr wird seit April dieses Jahres von der Steiermarkbahn betrieben, in Kooperation mit der ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria. Nun haben die ÖBB den Vertrag mit Ende November einseitig gekündigt, daher werde ein weiterer Betrieb daher unmöglich gemacht, sagen die Grünen.

Die Region Oberwart werde wirtschaftlich massiv geschädigt und das Land sehe zu, kritisiert die Grüne Spitzenkandidation Christiane Brunner. Die Schlussfolgerung der Grünen sei falsch, sagt hingegen Verkehrskoordinator Peter Zinggl. Der Vertrag sei zwar gekündigt worden. Das bedeute aber nicht zwangsläufig das Aus für den Güterverkehr.

Niessl: Strecke soll sogar ausgebaut werden

Die Vertragskündigung sei ein Formalakt, der de facto keine Auswirkungen haben. Aktiv geworden ist auch die Landesregierung. Sie hat gestern beschlossen, den Antrag der ÖBB auf dauerhafte Einstellung der Strecke rechtlich zu bekämpfen. Im Zug des Einstellungsverfahrens hat der Landeshauptmann das Recht auf Stellungnahme.

Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) erhebt darin Einspruch gegen die Einstellung der Strecke. Die Strecke solle im Gegenteil sogar ausgebaut werden, mittelfristig bis Szombathely, so Niessl in einer Aussendung. Diesbezüglich gebe es ein grenzüberschreitendes EU-Projekt mit Partnern in Ungarn.