Felder vertrocknen und Futter wird knapp

Die Hitze in Verbindung mit der seit Wochen anhaltenden Trockenheit bringt viele Landwirte in eine schwierige Lage: Feldkulturen vertrocknen, Rinderbauern droht ein Futterengpass - für einige Betriebe ist die Lage sogar existenzbedrohend.

Vor wenigen Wochen präsentierte sich das Burgenland noch im saftigen Grün, jetzt ist es überall staubtrocken. Die Wurzeln der Gräser sind durch die extreme Hitze regelrecht verbrannt. Besonders betroffen sind die verschiedenen Feldkulturen. „In der Landwirtschaft sieht es derzeit sehr dramatisch aus. Im Juli hat es heuer bis dato sieben Millimeter geregnet, voriges Jahr hatten wir im Juli 150 Millimeter“, so Christian Reicher von der Landwirtschaftskammer Burgenland.

Trockenes Feld

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Trockenes Kukuruzfeld

Besonders von der Trockenheit betroffen sind Kukuruz und Sojabohnen - Soja & Kukuruz brauchen Regen. Der Kukuruz beginnt vielerorts bereits dürr zu werden. Auf dem Landgut Draskovich in Güssing sind 50 Hektar davon betroffen. Der Kukuruz könne nur mehr an eine Biogasanlage verkauft werden, sagt Gutsverwalter Karsten Köhling.

Kein Futter mehr

Dramatisch ist die Lage auch für den Biobauern Franz Gasper in Heiligenbrunn. Hitze und Trockenheit haben das Grünfutter vertrocknen lassen. „Für uns ist das dramatisch, weil wir dürfen nichts zukaufen. Wir haben 170 Rinder und weil wir kein Futter zukaufen dürfen, müssen wir Notschlachtungen machen. Wir müssen mindestens 100 Stück Vieh wegtun, nur wir wollen nicht entscheiden, wer sterben muss und wer über bleiben darf“, sagt Biobauer Franz Gasper.

Rinder im Stall

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Rinderstall des Biobauern Franz Gasper

Ernst ist die Lage nicht nur in der Landwirtschaft, auch die Teichwirte sind besorgt. „Wir haben schon bis zu 30 Zentimeter weniger Wasser“, so der Teichwirt Michael Hoffmann aus Güssing. Damit die Teiche nicht kippen, versucht man das Teichwasser mit Sauerstoff anzureichern.

Hilfe vom Land

Das Burgenland habe einen Antrag an den Bund gestellt, um in den von der Trockenheit betroffenen Gebieten eine sogenannte Nutzungsfreigabe von Blühflächen für Futterzwecke zu erreichen, sagte dazu Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld (ÖVP). Auch Hilfe aus dem Katastrophenfonds soll ermöglicht werden, um den betroffenen Landwirten unter die Arme zu greifen. Derzeit werden die Schäden in der Landwirtschaft erhoben.