Erstes Liederbuch der Burgenland-Roma

Lieder der burgenländischen Roma wurden bisher nur als einzelne Musikbeispiele in wissenschaftlichen Büchern veröffentlicht. Nun hat das Volksliedwerk den Band „Lieder der burgenländischen Roma“ herausgebracht.

Vor einem Jahr hatte Karin Ritter, die Projektkoordinatorin von „Burgenland singt“, die Idee, die Lieder der burgenländischen Roma in einem Buch zu sammeln. Im Schwerpunktjahr „Burgenland singt“ konnte sie es nun verwirklichen. In dem Liederbuch sind traditionelle Lieder, die mündlich überliefert wurden, und auch neue Kompositionen von Hans Samer, Ferry Janoska und der Oberwarter Band Romano Rath gesammelt.

Liederbuch der Roma

ORF

„Lieder der burgenländischen Roma“

Lieder erzählen Geschichte

Die Herausgeber haben Spott- und Tanzlieder, Kinder- und Weihnachtslieder gesammelt, übersetzt und mit Anmerkungen versehen. Es erzähle auch die Geschichte von dem, was den Roma widerfahren sei, sagte Emmerich Gärnter-Horvath vom Roma-Service. Das höre man zum Beispiel in den Liedern, wo Roma In Konzentrationslagern waren, wo sie Menschen verloren haben.

Für die Interpretation dieser Lieder braucht es besonderes Gespür, denn sie werden nicht in ein festes Takt-Schema gepresst werden. Es komme sehr auf das Gefühl, auf die Stimmung auf den Text an, wie man das singe, sagte die Musikwissenschafterin, Christiane Fennesz-Juhasz: „Jedesmal wenn das Lied gesungen wird, erschafft es sich neu.“ Das neue Liederbuch ist über Roma-Service oder das Burgenländische Volksliedwerk zu beziehen und kostet 15 Euro.