Husten verboten: Pfarrer ermahnt Gläubige

Erich Seifner, der seit Jahresbeginn als Pfarrer in Wolfau (Bez. Oberwart) tätig ist, hat bei der letzten Sonntagsmesse den Kirchenbesuchern das Husten verboten, weil ihm das zu laut war. Nicht nur bei jenen, die daraufhin die Kirche verlassen hatten, ist die Empörung über den Pfarrer groß.

Das, was sich am vergangenen Sonntag in der Ortskirche Wolfau ereignet hat, ist noch immer Gesprächsthema in der Gemeinde: Der Pfarrer hat sich in der heiligen Messe durch einige Gläubige gestört gefühlt, weil sie husten mussten und hat sie ermahnt. Viele haben daraufhin die Kirche verlassen.

Predigt unterbrochen

Einer von ihnen ist Gottfried Lang: „Schon bevor die Messe begonnen hat, wurden wir ruhig gestellt. Der Pfarrer meinte, wir sollen uns nicht unterhalten. Dann begann die Messe. Er kam zum Evangelium und zur Predigt. Während der Predigt mussten dann einige Leute husten.“

„Der Pfarrer hat dann die Predigt unterbrochen und sagte den Leuten, sie sollen nicht husten und einen Arzt besuchen, wenn sie krank sind oder in die Lungenheilanstalt gehen. Das hat sich am Ende der Messe wiederholt. Zum Schluss meinte er, wir sollen über seine Worte nachdenken. Ich habe die Messe verlassen und habe den Segen nicht mehr abgewartet. Ich war empört und traurig, dass so etwas in unserem Ort passiert“, erzählt Gottfried Lang.

„Will eine Entschuldigung“

Er will von dem Pfarrer eine Entschuldigung. „Ich will, dass er einsieht, dass es nicht in Ordnung war, was er gemacht hat“, sagt Lang. „Am nächsten Sonntag werde ich die Kirche nicht mehr besuchen, wenn er da ist“, so Lang weiter.

Pfarrer Seifner war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Vom Bischofshof in Eisenstadt heißt es, dass man an einer Klärung des Sachverhaltes bemüht ist und dass es ein Gespräch zwischen Bischof und Pfarrer geben werde. Wann das stattfindet, steht noch nicht fest.