Vergangenheit und Zukunft der Roma

In Oberwart ist am Samstag im Rahmen eines Symposiums der Internationale Roma-Tag begangen worden. Dabei wurde nicht nur auf 20 Jahre als anerkannte Volksgruppe zurückgeblickt, es wurden auch Pläne für die Zukunft vorgestellt.

Bei dem Symposium im Oberwarter Rathaus baten Roma-Vereine und die Volkshochschule der burgenländischen Roma zur Diskussion und zur Bestandsaufnahme 20 Jahre nach der Anerkennung der Roma als Volksgruppe. Den Weg dorthin zeichnete der Historiker Gerhard Baumgartner nach und nannte das unermüdliche Engagement Einzelner als maßgeblich.

Roma-Symposium

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Podiumsdiskussion

„Es hat ab den 90er Jahren eine große Solidarität mit den Roma gegeben, man hat zur Kenntnis genommen, dass sie eine benachteiligte Gruppe sind, und es wurden Projekte gestartet, die etwa die Benachteiligung im Bildungswesen innerhalb weniger Jahre völlig umgekehrt haben“, so Baumgartner.

Rudolf Sarközi

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Rudolf Sarközi

Unermüdlicher Kämpfer

Eine der Schlüsselfiguren auf dem Weg zur Anerkennung war Rudolf Sarközi. Der Tag, an dem die Roma als Volksgruppe anerkannt wurden, sei der schönste Tag in seinem Leben gewesen, sagte Sarközi beim Symposium in Oberwart. „Aber ich bin nicht in Freude ausgebrochen, denn mein erster Gedanke damals galt jenen Menschen, die diesen Tag nicht mehr erleben konnten“, erinnerte sich der Obmann vom Kulturverein Österreichischer Roma.

In den Köpfen verankert

20 Jahre nach der Anerkennung wurde beim Roma-Symposium der Wunsch geäußert, das allgemeine Wissen der Bevölkerung über die Volksgruppe zu stärken, um sie auch für die Geschichte zu sensibilisieren. „Die 20 Jahre als anerkannte Volksgruppe haben einerseits die Roma und die Sinti im Bild der Republik verankert und haben dazu geführt, dass für kulturelle und sprachliche Projekte Förderungen gewährt wurden“, zog Staatsekretär Josef Ostermayer (SPÖ) Bilanz. Die grüne Volksanwältin Terezija Stoisits meinte, dass in Österreich inzwischen jeder wisse, dass es Roma gibt. „Ich glaub, vor 20 Jahren waren sich manche Leute dieser Tatsache gar nicht bewusst“, so Stoisits.

Seit Samstag informiert vor dem Oberwarter Rathaus ein eigener Infostand über die Geschichte der Roma - vielleicht ein Anstoß zu einem eigenen Museum.

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