BEGAS-Affäre: Die Chronologie

Am 13. April des Vorjahres ist die BEGAS-Affäre in Rollen gekommen. Simandl wurde als Vorstandsdirektor der BEGAS beurlaubt. Auslöser waren Unterlagen, die dem BEGAS-Aufsichtsrat von einer Mitarbeiterin des Energieversorgers übermittelt wurden.

Eine langjährige Mitarbeiterin der BEGAS brachte die Affäre rund um Rudolf Simandl vor einem Jahr ins Rollen. Eine Rechnung über 6.000 Euro für Arbeiten in Simandls Privatgarten in Stegersbach sollte über die Buchhaltung der BEGAS laufen. Die Mitarbeiterin zeigte diese unkorrekte, aber scheinbar jahrelang praktizierte Verrechnung auf und übermittelte Unterlagen dem Aufsichtsrat.

Was folgte, waren Sonderprüfungen der BEGAS durch Anwälte und Wirtschaftsprüfer. Alle Manager des Gasversorgers der vergangenen zehn Jahre wurden überprüft. Am 23. April 2012 wurde Simandl fristlos entlassen. Sein früherer BEGAS-Vorstandskollege Reinhard Schweifer - mittlerweile Vorstand bei der BEWAG - legte sein Mandat freiwillig zurück.

14 Millionen Euro in Liechtenstein

Die Finanzgeschäfte von Rudolf Simandl sind seither der breiten Öffentlichkeit bekannt: Er hat in Liechtenstein ein Vermögen von 14 Millionen Euro angehäuft, das er angeblich mit Goldgeschäften erwirtschaftet haben soll. Er soll private Pkws steuerschonend über die BEGAS gekauft bzw. mit Gas-Gutscheinen bezahlt haben. Restaurant-Rechnungen wurden angeblich ebenfalls über die BEGAS bezahlt.

Heuer im März flog auf, dass Simandl Geld einer Tiroler Baufirma eingestreift haben soll. Weiters erhielt der frühere BEGAS-Vorstand branchenunübliche hohe Gagen und hatte sich eine Zusatzpensionen sowie Sondertarife für den Gasbezug ausverhandelt. Die Staatsanwaltschaft ist seit Juli 2012 mit den Geschäften von Rudolf Simandl beschäftigt. Im April 2013 wurde Simandl verhaftet.