Neuhaus: „Zittern und hoffen“ nach Schnee

Nach den Hangrutschungen in Neuhaus am Klausenbach (Bezirk Jennersdorf) könne man laut Bürgermeister nur „zittern und hoffen“. Der neue Schneefall hat die Situation weiter verschärft, wie ein Lokalaugenschein einer Expertin zeigte.

„Mittlerweile haben sich viele Private gemeldet, der ganze Ort ist betroffen“, sagt Bürgermeister Helmut Sampt (ÖVP). „Das Schlimme ist, dass wir momentan nur beobachten und absichern können.“ Mittlerweile sei eine Expertin vom Land eingetroffen, die mit dem Ortschef alles begutachtet.

Lokalaugenschein am Mittwoch

Der Bezirkshauptmann und die Sachverständige für Bodenerkundungen waren bei einem Lokalaugenschein in Neuhaus am Klausenbach. Hangrutschungen in dieser Region seien zwar keine Seltenheit, aber in dem Ausmaß ungewöhnlich, sagt der Jennersdorfer Bezirkshauptmann Hermann Prem.

„Daher wird es in dieser Situation einmal notwendig sein, vorerst ein geotechnisches Gutachten einzuholen, um überhaupt weitere Schritte abschätzen zu können. Abgesehen von der Sperre und dem Abwarten werden wir nicht allzuviel machen können, weil gegenwärtig eine Zufahrt mit Baufahrzeugen nicht möglich ist“, so Prem.

Lokalaugenschein in Neuhaus

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„Man kann nur abwarten“

Mit dem Schnee dürfte es zwar vorbei sein, aber das Schmelzwasser bereitet den Menschen in Neuhaus am Klausenbach dennoch Kopfzerbrechen. Nachrutschungen der Hänge können nicht ausgeschlossen werden, bestätigt Beata Knaak, Sachverständige für Bodenerkundungen.

„Das Problem sind derzeit Nachrutschungen, dadurch, dass immer wieder Wasser dazukommt. Das Einzige, was bleibt, ist abwarten. Wir können nur soweit gehen, dass wir schauen, dass die Wasserleitungen gesichert werden, falls die gefährdet sind. So kommt kein zusätzliches Wasser dazu“, erklärt die Expertin.

Lokalaugenschein in Neuhaus

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Lokalaugenschein in Neuhaus

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Nervliche Belastung

Der neuerliche Schneefall in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatte die Situation in Neuhaus am Klausenbach weiter verschärft. Die Stimmung sei extrem angespannt, sagt der Ortschef.

„Es ist zwar nicht so weit, dass die Menschen aus den Häusern müssen, aber trotzdem ist das eine extrem nervliche Belastung“, sagt der Bürgermeister. Mittwochfrüh habe ihn ein betroffene Familie kontaktiert und ihm mitgeteilt, dass es wieder einen Rutschung gegeben habe und ein Teil „nachgegangen“ sei.

„Zittern und hoffen“

Am Ostersonntag war ein Güterweg wegen Hangrutschungen gesperrt worden - mehr dazu in Neuhaus: Zwei Häuser in Gefahr. Vier Häuser galten bis Dienstag als zunächst gefährdet. Dann hatte sich die Situation etwas entspannt - mehr dazu in Neuhaus: Gefahr für Häuser gebannt. Aufgrund des anhaltenden Schneefalls sei man aber weiterhin angespannt. „Wir können nur zittern und hoffen“, so Sampt.