Neuhaus: Gefahr für Häuser gebannt

Nach den Hangrutschungen in Neuhaus am Klausenbach (Bezirk Jennersdorf) gibt die Bezirkshauptmannschaft nach einem Lokalaugenschein nun Entwarnung: Für die vier betroffenen Häuser besteht keine Gefahr.

Für die vier laut Bürgermeister Helmut Sampt (ÖVP) betroffenen Häuser, gebe es momentan keine Gefahr, sagt Bezirkshauptmann Hermann Prem. „Momentan geht es nur um die Straße beziehungsweise um den Güterweg.“

Am Sonntag hatte der Bürgermeister einen Anruf von einem Bewohner erhalten. „Da waren es erst wenige Zentimeter. Am Nachmittag läutete wieder das Telefon, da waren dann schon 30 Meter weg. Ein halber Wald wurde mitgerissen“, erzählte er. Es sei eine Zufahrt weggebrochen - mehr dazu in Neuhaus: Zwei Häuser in Gefahr.

Für die Bewohner der betroffenen Häuser hieß es warten und bangen. Sie wurden zunächst nicht evakuiert. Sie seien sehr gefasst und jederzeit bereit, die Häuser zu verlassen. Diese Gefahr dürfte aber momentan gebannt sein. Prem sei zumindest „bester Hoffnung, dass mit den Häusern nun nichts mehr passiert“.

Gutachter soll nach Neuhaus kommen

Vom Bürgermeister seien sämtliche Maßnahmen getroffen worden. Die Bezirkshauptmannschaft habe das Land verständigt. Aus der zuständigen Abteilung für Agrar- und Veterinärwesen hieß es dazu, man versuche, so schnell wie möglich einen Gutachter in den betroffenen Ort zu schicken.

Auch die Abteilung für Straßen-, Maschinen- und Hochbau ist involviert, weil auch Landesstraßen betroffen sind. Es gebe mehrere Punkte, unter anderem die Landesstraße bei Grieselstein, im Bereich der steirischen Landesgrenze. Dort gebe es eine 30-km/h-Beschränkung, gesperrt wurde die Straße laut Bezirkshauptmann noch nicht. „Aber ich gehe davon aus, dass das noch passieren wird.“ Auf der Landesstraße seien Risse in der Fahrbahn.

Erst im vergangenen Jahr hatte man 100 bis 150 Meter weiter Sanierungsarbeiten wegen Hangrutschungen durchgeführt, so Prem. Ein ähnliches Bild gebe es auch bei einer nun betroffenen Landesstraße in Limbach, sagte Baudirektor Johann Godowitsch. Auch dort wurde im Vorjahr saniert. Die zuständige Mitarbeiterin sei momentan quasi „rund um die Uhr“ im Einsatz.

Das Wetter ist schuld

Schuld an den Rutschungen dürfte vor allem das Wetter sein: „Heuer ist es extrem, weil der Boden nicht über der Oberfläche gefroren war und das Wasser nicht abgeronnen sondern versickert ist“, erklärte Godowitsch.

In Neuhaus am Klausenbach hofft Bürgermeister Sampt nun auf besseres Wetter, denn die weiteren Schritte sind vom Regen beziehungsweise Schneefall stark abhängig. Aktuell könne er keinen Bagger holen. Einerseits weil das der Boden nicht zulässt und andererseits weil das Geld fehlt. „Ich habe das Geld einfach nicht. Der Winterdienst hat sich vervierfacht, auch andere Kosten fallen an“, so der besorgte Ortschef.

Geld aus Katastrophenfonds

Zwar gebe es die Möglichkeit, Geld aus dem Katastrophenschutzfonds zu bekommen, allerdings müsse man für Arbeiten das Geld vorstrecken. Abgesehen davon, würden nicht 100 Prozent der Kosten durch den Fonds gedeckt werden, sondern nur ein Teil. Den Rest müsste die Gemeinde tragen, da es sich um Güterwege handle, hieß es aus dem Büro von Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld (ÖVP).